Wohnhaus
- Landkreis
- Celle
- Gemeinde
- Celle, Stadt
- Gemarkung
- Celle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hehlentor
- Adresse
- Harburger Straße 27
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1800
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44664089
- Objekt-Nr.
- 10116
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Eingeschossiges Fachwerkgebäude unter Mansarddach in Ziegeldeckung. Die Fachwerkfassade nicht sichtbar, sondern überall verdeckt, an der östlichen Straßenseite durch Verputz mit sparsamen Gesimsgliederungen, an der rückwärtigen westlichen Gartenfassade durch eine Deckelschalung. Eine deutlich ältere und aufwändigere Art der Fassadenverkleidung hat sich am Nord- und Südgiebel erhalten: große horizontale Holzbohlen mit Kantenfasen, die eine hochwertige Putzbänderung mit Keilfugen nachbilden; als "Fassaden-Nobilitierung" ein typisches Merkmal Celler Fachwerks des 18.und 19. Jahrhunderts. Errichtet wurde das Gebäude im späten 18. oder frühen 19. Jh. wohl als eines der Gartenhäuser als Sommersitz eines Celler Bürgers im damaligen Gartengebiet. Später dann als Wohnhaus genutzt, ab den 1920er Jahren auch als Firmensitz. 1926 erweiterter Ausbau des Mansard- bzw. Dachgeschosses (mit asymmetrisch hinzugefügtem Zwerchhaus). Die freiliegenden beiden Längsfassaden symmetrisch aufgebaut, mittig befindet sich jeweils das zweiflügelige Portal mit Türblatt und Ziersprossen-Oberlicht in biedermeierlichen Formen, flankiert von je einem schmalen senkrechten Fensterband. Die Schmalseiten sind durch die jüngeren Anbauten verdeckt und überformt. Im Inneren wird der Grundriss bestimmt von dem breiten Mittelquerflur, belegt mit großen Sandsteinplatten, der beide Eingangsportale verbindet und die seitlich anliegenden Wohn- und Wirtschaftsräume erschließt. Die größeren Räume sind in Fluchten angelegt und werden durch große Doppelflügeltüren untereinander verbunden. Zahlreiche historische Türen mit Rahmenfüllungs-Blättern, Beschlägen und Rahmungen des späten 19. Jahrhunderts sowie eine des 18. Jahrhunderts sind erhalten. Erhalten ist ebenso die neben dem Mittelflur angelegte repräsentative, zweiläufige, hölzerne Geschosstreppe ins Dachgeschoss der Zeit um 1800. Im Dachgeschoss Grundrisse und wandfeste Ausstattung mit Türen samt Rahmungen sowie einem Zierkachelofen des späten 19. Jahrhunderts erhalten.
- Denkmalbegründung
- Das ehemalige Gartenhaus der Zeit um 1800, das im 19. Jahrhundert zum Wohnhaus umgenutzt wurde, steht westlich der Harburger Straße und ist mit dieser durch eine zeitgenössische Freitreppe verbunden. Dabei ist sowohl das Bauwerk als auch seine Innenausstattung aus dem 19. Jahrhundert gut überkommen. Es handelt sich um einen für Celle charakteristischen Bau in den alten Gartengebieten, an dessen Erhaltung somit sowohl aufgrund seiner orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung, als auch aufgrund der durch die erhaltene Innenausstattung manifestierten künstlerischen Bedeutung und wegen des prägenden Einflusses auf das Ortsbild auch in städtebaulicher Hinsicht ein öffentliches Interesse besteht.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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