Werkkunstschule Hannover
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Herrenhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Herrenhausen
- Adresse
- Herrenhäuser Straße 8
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1962
- bis
- 1965
- Personen
- Zietzschmann, Ernst
Hübotter, Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44589461
- Objekt-Nr.
- 6605
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hochschullandschaft
- Die Werkkunstschule Hannover in der Hochschullandschaft von Niedersachsen: Die Ursprünge der Werkkunstschule Hannover reichen bis 1791 zurück, wo als Vorläufereinrichtung die Freye Handwerksschule für Lehrlinge gegründet wurde. 1892 wurde diese Einrichtung umbenannt in Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Hannover, und zog in einen 1891 fertiggestellten Neubau am Friedrichswall um. Nach der Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg wurde die Schule in der Nachkriegszeit in Werkkunstschule umbenannt und war zunächst in den Räumen des Künstlerhauses untergebracht. 1965 erfolgte der Umzug in den Neubau an der Herrenhäuser Straße. Bereits 1971 wurde die Werkkunstschule mit der Baugewerkschule Nienburg (Weser) zur Hochschule Hannover fusioniert, die das Gebäude der ehemaligen Werkkunstschule noch bis 2001 für den Fachbereich Kunst und Design nutzte. Nach einer Sanierung dient das Gebäude seit 2004 der Leibniz Universität Hannover als Fakultät für Architektur und Landschaft.
- Beschreibung
- Ehemalige Werkkunstschule Hannover, erbaut 1962-65 nach Entwürfen von Ernst Zietzschmann und Jobst von Nordheim. Baukomplex mit vier um eine gemeinsame Freifläche zur Herrenhäuser Straße herum angeordneten Gebäudeteilen, errichtet in Stahlbetonskelettbauweise, mit Flachdächern. Fassade in offenem Skelettraster mit horizontaler Orientierung und breit gelagerten Fenster- und Brüstungsflügeln. Die Garten- und Freiflächengestaltung stammt von Wilhelm Hübotter. Seit 2003 wird das Gebäude von der Leibniz Universität Hannover als Fakultät für Architektur und Landschaft genutzt.
- Denkmalbegründung
- Das Hochschulgebäude der Werkkunstschule Hannover wurde nach einem Entwurf des Schweizer Architekten Ernst Zietzschmann, der 1958 als neuer Direktor der Werkkunstschule nach Hannover berufen worden war, errichtet. Mit dem Neubau erhielt die bereits seit 1791 bestehende Kunstgewerbeschule, deren Schulgebäude am Friedrichswall im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und die nach Kriegsende als Werkkunstschule neugegründet wurde, eine neue Wirkungsstätte. In zeittypischer Weise gestaltete Zietzschmann den Gebäudekomplex als locker gruppierte Anlage mehrerer Baukörper unterschiedlicher Funktionen, die nach Süden hin eine großzügige Freifläche als Eingangshof umfassen. Während die baukörperliche Gruppierung ihr Vorbild im Gebäude des Dessauer Bauhauses von Walter Gropius findet, orientiert sich die horizontal betonte Rasterfassade dagegen am spätklassizistischen Gebäude der Berliner Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel, bis hin zu derem ungewöhnlichen Merkmal einer symmetrischen Anzahl an Rasterfelder, was eine mittige Pfeilerachse mitsamt eines sich über zwei Rasterfelder erstreckenden Eingangsportals bedingt. Die Erhaltung des Hochschulgebäudes mitsamt der vorgelagerten Freifläche liegt aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Hannover, wegen ihres bau- und kunstgeschichtlichen Schauwertes für die Architektur der Wiederaufbauepoche der Nachkriegszeit in Hannover, als bedeutender Bau im Werk des Schweizer Architekten Ernst Zietzschmann, wegen der künstlerischen Bedeutung durch die bewusste Adaption und Transformation wichtiger typologischer Vorbilder, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild der Herrenhäuser Straße und als wichtiges stadträumliches Element im Bereich der Herrenhäuser Gärten, im öffentlichen Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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