Kloster Wennigsen
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Wennigsen (Deister)
- Gemarkung
- Wennigsen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wennigsen
- Adresse
- Klosteramthof 3
- Objekttyp
- Klostergebäude
- Baujahr
- 1706
- bis
- 1725
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44388518
- Objekt-Nr.
- 158
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Zweigeschossiger, z. T. verputzter Bruchsteinbau über Sockelgeschoss unter Walmdach, auf der Nordseite der Kirche gelegene Vierflügelanlage um einen rechteckigen Hof (Südflügel unterbrochen durch das Querhaus der Kirche). Westflügel abweichend dreigeschossig über Sockelgeschoss. Rechteckfenster mit Sandsteinrahmung, am Nordflügel mittig das Hauptportal, gerahmt von Pilastern mit verkröpftem Gebälk und Segmentbogengiebel, davor zweiläufige Freitreppe. Ein einfacheres Portal mit Freitreppe am Ostflügel. Am Südgiebel des Ostflügels zwei Doppelfenster mit Stabwerkrahmung, am Sturz des einen zwei Wappen und Jahreszahl "1518". Ost- und Nordflügel in beiden Geschossen mit Flur zum Hof, davon abgehend Wohnungen und Gemeinschaftsräume, im Südflügel nur auf der Ostseite im Obergeschoss Flur zur Querhausempore der Kirche. Im Kloster einige Altargeräte und Skulpturen des 13.-15. Jhs., u. a. Mantelmadonna mit Gewand, sowie Möbel und im Hof Grabdenkmäler. Erbaut 1706-1718, unter Verwendung von Resten des Vorgängerbaus von 1518, Westflügel erbaut als Kornhaus 1719-1725.
- Denkmalbegründung
- Das Kloster Wennigsen ist landesgeschichtlich von zweierlei Bedeutung: Als Gründung des frühen 13. Jhs. ist es von hoher Bedeutung für die Klostergründungen und als 1543 reformiertes, heute evangelisches Frauenkloster ein aussagekräftiges Beispiel für die Einführung der Reformation in Calenberg-Göttingen und langfristig für die Entstehung einer zentralen Klosterverwaltung. Die barocke Klosteranlage wurde von 1706 bis 1711 neu erbaut (der Westflügel etwas später, 1719-1725), wohl als langfristige Folge der Schäden des Dreißigjährigen Krieges und in einer Zeit der wirtschaftlichen Konsolidierung. Es ist der dritte in der Reihe der fünf Neubauten aller Calenberger Klöster. Kloster Wennigsen zeichnet sich durch eine einheitliche Gestaltung von vier zweigeschossigen Flügeln aus Stein aus, was im Vergleich zuden früheren, z. T. aus Fachwerk bestehenden und konzeptionell weniger konsequenten Calenberger Klöstern für eine größere Routine der Bauverwaltung und reichlichere Mittel spricht. Einzelne mittelalterliche Teile, insbesondere ein mit 1518 bezeichneter Teil des Ostflügels und - wie überall - die Kirche, wurden in den Neubau integriert. Ob dies aus Sparsamkeit geschah oder um die lange Geschichte des Klosters zu unterstreichen, bleibt offen. Einmalig ist, dass der Westflügel mit dem Kornhaus ein Wirtschaftsgebäude aufnimmt; dies macht sich in der leicht abweichenden Gestaltung (kleinere Fenster und drei statt zwei Geschosse) bemerkbar. Die typischen wie die einmaligen Züge der Gestaltung der Anlage ergeben einen hohen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte und machen das Kloster Wennigsen zu einer für barocke evangelische Klöster beispielhaften Anlage. Auch die innere Raumaufteilung ist noch weitgehend erhalten. Schließlich ist das Klostergebäude baulich ein unverzichtbarer Bestandteil der gesamten Klosteranlage. Es besteht ein öffentliches Interesse an der Erhaltung des Klosters Wennigsen.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 31078847 | Klosteranlage | Kloster Wennigsen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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