Schlossgarten Osnabrück
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Osnabrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Innenstadt
- Adresse
- Neuer Graben 29 /30
- Objekttyp
- Schlossgarten
- Baujahr
- um 1962
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 44122102
- Objekt-Nr.
- 1568
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Südlich an das Schloss anschließende Grünanlage, die ab 1674 nach Plänen von Martin Charbonnier für den Osnabrücker Fürstbischof Ernst August von Braunschweig-Lüneburg und seine Frau Sophie von der Pfalz in Anlehnung an französiche Gärten der Zeit angelegt wurde. Die im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltete Anlage erhielt in den frühen sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts die heute noch dominierende Gestaltung auf der Basis von Plänen des Landschaftsarchitekten und Hochschullehrers Werner Lendholt als Teil des Campus der Hochschule Osnabrück. Lendholt gab eine Antwort auf den Schlossbau und spielte mit Zitaten aus der Geschichte des Gartens. So wurde versucht an charakteristische Gestaltungselemente des Barockgartens wie Parterre und Bosquette zu erinnern, andererseits wurden typische Aspekte wie Axialität und Raumdifferenzierung vermieden. Die ursprüngliche Anlage wurde erweitert und nach außen geöffnet, blieb nicht in sich gekehrt wie der Garten der Barockzeit. Die typische Gestaltung der Nachkriegszeit ist ebenfalls wieder in Teilen verfälscht und schließlich überformt worden. Die Grundgedanken der Gestaltung Werner Lendholts sind allerdings heute noch nachvollziehbar.
- Denkmalbegründung
- Der heutige „Schlossgarten“ in Osnabrück wird durch die weitestgehend seit dem 17. Jahrhundert überkommene Grundfläche definiert. Auf dieser entstand in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf der Basis einer Planung von Prof. Werner Lendholt eine Neugestaltung, die mit wesentlichen Elementen bis heute überkommen ist. An der Erhaltung des Schlossgartens Osnabrück als Teil des historischen Ensembles besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Landesgeschichte sowie seiner städtebaulichen Bedeutung aufgrund eines prägenden Einflusses auf das räumliche Gefüge der gesamten Schlossanlage ein öffentliches Interesse. Eine besondere Bedeutung ergibt sich aus dem Umstand, dass die Planung Werner Lendholts im Zusammenhang mit Wiederaufbau und Umnutzung des Schlosses entwickelt, in konsequenter Weise eine zeitgemäße Gestaltungssprache gefunden und der Bezug zur Geschichte des Ortes bewusst gesucht wurde. Es handelt sich insofern um etwas Einzigartiges, da ähnliche Bauaufgaben selten waren und eher nicht in dieser gestalterischen Konsequenz verfolgt wurden. Der Schlossgarten stellt eines der wenigen überkommenen Beispiele öffentlicher Grünanlagen der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts in Niedersachsen dar. Er ist darüber hinaus ein anschauliches Beispiel für die Gestaltungsauffassung eines in dieser Zeit die Gartenarchitektur prägenden Hochschullehrers.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 43782395 | Schlossanlage | Schlossbereich Osnabrück
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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