Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Osnabrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Weststadt
- Adresse
- Lotter Straße 6 -8
- Objekttyp
- Schule
- Baujahr
- 1868
- bis
- 1913
- Personen
- Jänecke, Wilhelm
Richard, Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 43790358
- Objekt-Nr.
- 8
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- 1868/70 erbaute die Stadt schräg gegenüber dem ersten städtischen Krankenhaus am Westerberg das neue Schulhaus (Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium). Der Bau fällt in das Ende der Amtszeit Stadtbaumeister Richards, mit dessen Fortgang 1870 der Rundbogenstil in Osnabrück durch den Spätklassizismus abgelöst wurde. In seiner massigen Erscheinung, im Fassadenaufbau und in den Einzelformen zeigt das Schulgebäude enge Gemeinsamkeiten mit dem wenig älteren Stadtkrankenhaus. Leicht von der Straße zurückgesetzt, wendet es seine elf Achsen breite Hauptfassade der Lotter Straße und einen kürzeren Flügel der Arndtstraße zu. An der Hauptfassade, die leicht vorgezogene Seitenrisalite von jeweils drei Achsen besitzt, ist die fünfachsige Mittelpartie durch ihren gestalterischen Aufwand besonderes hervorgehoben: Hier sind der Fassade Arkaden vorgeblendet, die beide Obergeschosse zusammenfassen. Die Mittelachse des Hauses betont ein Rundbogenportal mit reich gestaltetem profilierten Gewände und eingestellten Säulchen. Baudetails, wie die breiten ornamentierten Fensterbögen der Rundbogenfenster und die schlanken, oberhalb des Sockelgeschosses in die Gebäudeecken gestellten Säulchen, sind vom Krankenhausgebäude her vertraut und gehören zum neuromanischen Formenrepertoire. Wieder erfolgte die Ausführung in Hausteinmauerwerk mit Gliederungen und Architekturteilen in Sandstein, die der Rückseiten dagegen in Bruchstein mit Ziegelgliederungen und -einfassungen. Hinzu tritt das in Terrakotta eingesetzte Ornament, das um 1870 herum vielfach zur Anwendung gelangte. Ein vierachsiger Erweiterungsflügel an der Arndtstraße, 1913 durch Regierungsbaumeister Wilhelm Jänecke erbaut, fügt sich mit seiner einfühlsamen Gestaltung und durch Verwendung gleicher Materialien unauffällig an den älteren Bau an. Straßenseitig ist das Grundstück durch eine halbhohe Mauer aus Naturstein eingefriedet.
- Denkmalbegründung
- In straßenbildwirksamer Lage in diagonaler Sichtachse zu städtischen Krankenhaus und mit deutlichen Gemeinsamkeiten in der Architektur, entstand in den Jahren 1868-70 das die städtische Realschule nach Plänen des Stadtbaumeisters Wilhelm Richard. Als später Bau Richards in den romanisierenden Formen des Rundbogenstils errichtet, stellt der Schulbau einen der letzten Bauten dieser Ausprägung vor der Ablösung durch den Neoklassizismus dar. An der Erhaltung des Schulgebäudes besteht aufgrund des geschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Osnabrück: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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