Pernickelmühle
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Osnabrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Innenstadt
- Objekttyp
- Mühlenanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 43782356
- Objekt-Nr.
- 62
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Die von der Hasestraße abzweigende Straße führte zu der einst am Nordostende der Domimmunität gelegenen Bischofsmühle. Die Mühle wird 1240 erstmals genannt und gehörte, wie die ehemals am südöstlichen Ende der Freiheit befindliche Mühle des Domkapitels, zu den ältesten Mühlen der Stadt. Ihre Lage zum Bischofshof erklärt sich daraus, dass sie sich in ihrem Ursprung vermutlich am Poggenbach befunden hatte, der in den Anfängen der Stadt von Westen her aus der Wüste heranführte und nördlich des Bischofshofes in die Hase mündete. Erst später, wohl im 14. Jh., verlegte man die Mühle an die Hase, die durch ein Wehr aufgestaut wurde. Ein Weg, der östlich der Großen Domsfreiheit verlief, verband in damaliger Zeit Mühle und Bischofshof. Der Mühle benachbart befand sich im Mittelalter die Honpforte, eines jener Tore der Altstadt, die im 16. Jh. im Zuge der Verstärkung des Befestigungsgürtels der Stadt geschlossen wurden. Zur Sicherung dieser Pforte stand schon im 13. Jh. auf dem jenseitigen Haseufer der Pernickelturm (Mühlenstraße 6A). Die aus dem bischöflichen Besitz hervorgegangene Mühlenanlage stellte noch zu Ende des 19. Jh. eine malerische Baugruppe an der Hase dar, die 1892 von der Stadt, die sie wenig zuvor erworben hatte, durch das heutige, relativ nüchtern wirkende Mühlenhaus und Wehr der Pernickelmühle ersetzt wurde. Das viergeschossige Mühlengebäude, das sich über einem hohen Bruchsteinsockel am Flussufer erhebt, wurde als einfacher unverputzter Bruchsteinbau mit Backsteineinfassungen ausgeführt, wie es für den industriellen Bau der Zeit in Osnabrück üblich war (heute Gemeindehaus Dompfarrei, Mühlenstraße 6). Benachbart befindet sich das ehemalige Wohnhaus des Mühlenpächters, das 1892 unter Verwendung älterer Bauteile zugleich mit der Mühle selbst erbaut wurde (Nr. 6B). An den Mühlenbetrieb grenzt im Westen das palaisartige Wohnhaus Mühlenstraße 7/8, das sich der Lotteriedirektor und damalige Besitzer der Mühle Justus Rudolf Christian Lodtmann gegen 1840 auf dem am Haseufer gelegenen Grundstück erbauen ließ. Der stattliche, zurückhaltend gegliederte Bau des ausgehenden Klassizismus erhebt sich breitgelagert mit zwei Geschossen über einem hohen, in Sandsteinquadern ausgeführten Sockel. Zum Portal in der Mittelachse der siebenachsigen Fassade führt eine breite steinerne Freitreppe hinauf. Die einheitlich mit Putzquadrierung versehenen Fassaden erhalten ihre Gliederung durch Ecklisenen, profilierte Gesimse und Sandsteineinfassungen der hohen Fenster, ein Konsolgesims schließt den Fassadenaufbau ab.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung der zur Pernickelmühle gehörenden baulichen Anlagen besteht aufgrund des geschichtlichen Zeugnis- und Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 43801718 | Mühlengebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Innenstadt - Mühlenstraße 6
43801745 | Wohnhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Innenstadt - Mühlenstraße 6B
43808221 | Wohnhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Innenstadt - Mühlenstraße 7/8
44121544 | Mühlenwehr | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Innenstadt - Mühlenstraße 6
44128995 | Einfriedung | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Innenstadt - Mühlenstraße 7/8
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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