Klosterstraße 29 - Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Osnabrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Gartlage
- Adresse
- Klosterstraße 29
- Objekttyp
- Industrieanlage (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 43782146
- Objekt-Nr.
- 43
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Ausgedehntes Fabrikgelände nördlich der Innenstadt zwischen Kloster-/Knoll- und Schlachthofstraße. Das Straßenbild wird wesentlich durch die verschiedenen Verwaltungsgebäude und Produktionshallen bestimmt, die hier seit 1873 bis 1957 als Kernbebauung der "Draht- und Drahtstiftfabrik Witte und Kämper", seit 1890 unter dem Namen "Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk" entstanden. Weitgehend einheitlicher Baustil mit teils plastisch gestalteten Backsteinfassaden. Die Werksstraße als wesentliche Verkehrsader innerhalb der Industrieanlage, vorwiegend mit neuem Belag.
- Denkmalbegründung
- Die Anlage der Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke/ KME ist ein Kulturdenkmal (Gruppe baulicher Anlagen nach § 3.3. NDSchG) aufgrund seiner herausragenden historischen und wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung. Als Beleg eines Industriezweiges, welcher für die Massenproduktion angelegt war (und ist), vermittelt das weit ausgreifende Werksgelände, mit den vorhandenen Bauwerken, annähernd einen Eindruck, wie bedeutend die serielle Produktion von Stift-, Draht- und Kabelwerken regional wie auch überregional war. Als wichtiger Beitrag für die Industrialisierung der Stadt Osnabrück (Ortsgeschichte) als auch als Beleg für die Entwicklung der Produktions- und Arbeitsverhältnisse des Industriebetriebes kommt dem Werk daher eine hohe Bedeutung zu. Diese wird durch die soziale Komponente in der Firmenmentalität noch gesteigert. Noch heute von den Nachfolgern der Gründerfirma OKD (KME und Cunova) genutzt und teilweise weiterhin von Mitarbeitern des Betriebes bewohnt, sind die Wohnhäuser an der Langen Wand als letzte Zeugnisse Ausdruck des sozialen und vorbildwirksamen Siedlungsbaus des Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerks. Das Bewusstsein um das vorhandene historische Erbe mit seinen prestigeträchtigen Gebäuden und eine starke Traditionsanbindung zeigen sich im sensiblen Umgang des Eigentümers über die gesamte Zeit des Bestehens hinweg – kann doch das Werk auf eine seit 1873 andauernde Firmengeschichte, trotz knapp 150 Jahre angepasster Produktionsstandards (u.a. Austausch von Maschinen, Neubau von Werks- und Produktionshallen, Anpassung an Lärm- und Arbeitsschutzerfordernissen) und der kontinuierlichen firmengeschichtlichen Existenz an diesem Standort zurückblicken. Denn den Gebäuden des Werkes kommt ein wichtiger architekturgeschichtlicher Aspekt zu. Im gesamten 19. Jahrhundert war im Industriebau eine Kombination von massiven Außenmauern und innerem Skelettsystem verbreitet, welche in Osnabrück qualitätvoll mit Backstein sowie Eisen und Stahl umgesetzt wurde. Die Architekten Heinrich Salzmann und Curt Ganzlin sowie Mitarbeiter der werkseigenen Bauabteilung entwickelten in über fünf Jahrzehnten eine einheitliche und zusammenhängende Werksarchitektur, unter Verwendung eines verständlichen Form- und Konstruktionssystems als bedeutendes, ästhetisches Merkmal dieser Industrieanlage. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf den Kubaturen und der Materialitäten der tragenden Substanz jedes einzelnen historischen Baus. Darüber hinaus wird dieser Fokus durch die auffällige Gestaltung der werksstraßenseitigen Fassaden noch gesteigert, die vor allem durch Pfeilervorlagen, Ziegelbänder und Stufungen der Fensterstürze und somit in einer Harmonie von Horizontalen und Vertikalen gegliedert sind. Hinzu kommt die Verbindung des Dekorativen mit der Funktionalität, welche durch Ziegelziersetzungen, Kassettenmotive und Blendelementen erreicht wird und den Produktionshallen eine ästhetische Qualität verleihen. Diesem Gestaltungswillen unterwerfen sich alle historischen Gebäude bis 1957, mal mehr und mal weniger. Die durch versuchte Anpassung an betriebs- und organisationstechnische Bedürfnisse entstandene Staffelung der Produktionshallen, verleiht der Werksstraße ihre einzigartige Silhouette. Dieser städtebauliche Aspekt, der straßenbildprägenden Bedeutung der einzelnen Schaufassaden, wird zum einen durch die Geschlossenheit der gesamten Anlage, deren urbane Eigenart durch die rahmende Lage der Werkswohnungen sowie Resten der ehemaligen Werksmauer an der Langen Wand im Norden zusätzlich unterstrichen wird, und zum anderen durch die ortsbildprägende Bedeutung des Schornsteins und des Schlots mit Wasserbehälter, welche als Landmarken weit über die Grenzen des Werkes hinweg sichtbar sind, noch gesteigert. Als eine der wenigen niedersachsenweit so vollständig erhaltenen Industrieanlagen kommt dem Werk der Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke ein hoher Aussage- und Zeugniswert zu, an dessen Erhaltung ein öffentliches Interesse besteht.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 43813852 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43813876 | Schornstein | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43813900 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43813924 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43813948 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43813972 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43813996 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814021 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814045 | Schornstein | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814069 | Fassade | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814093 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814117 | Fassade | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814141 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814165 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814189 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814213 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814237 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814261 | Verwaltungsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814310 | Fassade | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814386 | Torhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Schlachthofstraße 21a-b
43814461 | Pumpenhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
43814484 | Wohnhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Lange Wand 30/32
43814512 | Wohnhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Lange Wand 34
43814539 | Wohnhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Lange Wand 36
45649186 | Schornstein | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
45678772 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
45678923 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
45679907 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
45684316 | Produktionsgebäude | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Klosterstraße 29
45684499 | Wohnhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Lange Wand 20
45684526 | Mauer | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Gartlage - Lange Wand
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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