Johannisfriedhof
- Landkreis
- Osnabrück, Stadt
- Gemeinde
- Osnabrück, Stadt
- Gemarkung
- Osnabrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schölerberg
- Objekttyp
- Friedhof
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 43782081
- Objekt-Nr.
- 38
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Um einen Ersatz für die 1808 geschlossenen Kirchhöfe der Stadt zu bieten, wurden im gleichen Jahr der Hasefriedhof im Norden und der Johannisfriedhof im Süden als zentrale Friedhöfe vor den Toren der Stadt angelegt. Die erste Abteilung des Johannisfriedhofs, die durch ein Eingangstor erschlossen wird, ist zwischen Iburger Straße und Hauswörmannsweg entstanden. Das unregelmäßige Viereck wird, wie der gesamte Friedhof, durch eine Bruchsteinmauer eingefasst. Entlang der Mauer stehen Grabdenkmäler wohlhabender Familien aus dem Klassizismus. Ein steinernes Kreuz wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum der ersten Abteilung aufgestellt. An der Südwestecke befindet sich das Beinhaus. Die neugotische Friedhofskapelle wurde in Achse des Haupteingangs 1874 durch den Bauführer Wilhelm Propfe errichtet. An die erste Abteilung schließen sich westlich die Abteilungen II und III an. Eine Wegeachse von Ost nach West verbindet die drei Abteilungen miteinander. Südlich der Magdalenenstraße wurde der Johannisfriedhof um zwei weitere Abteilungen zwischen 1890 und dem Anfang des 20. Jahrhunderts erweitert. Sie werden, wie auch die anderen drei Abteilungen, durch eine Mauer voneinander getrennt. Ein Bogen, an dem sich links und rechts Toilettenhäuschen anschließen, unterbricht die Mauer zwischen Abteilung IV und V. Der jüdische Friedhof, der 1876 geschlossen wurde, wird im Nordosten von der Abteilung IV mit eingeschlossen. Das gesamte Friedhofsgelände wird durch einen parkartigen alten Baumbestand geprägt. In der ersten Abteilung wurde im südöstlichen Bereich ein Gräberfeld mit Toten des Zweiten Weltkriegs und der NS-Herrschaft errichtet. Darunter auch eine Gräberstätte für Osnabrücker Bombenopfer. In der fünften Abteilung befindet sich im südwestlichen Bereich eine Gräberstätte mit Toten des Ersten Weltkriegs. Darunter 220 Deutsche, die in Lazaretten Osnabrücks gestorben sind oder aus Kriegsgebieten überführt worden sind. Zudem russische, belgische und serbische Soldaten, die in deutscher Kriegsgefangenschaft gestorben sind und finnische Soldaten, die in Deutschland eine soldatische Ausbildung erhielten und bei einem Zugunglück ums Leben gekommen sind.
- Denkmalbegründung
- Der Johannisfriedhof südlich der Bürgergärten vor dem Johannistor wurde 1808 angelegt. An der Erhaltung des Friedhofs mit der Kapelle, der Einfriedung, dem Beinhaus und dem Toilettenhaus besteht ein öffentliches Interesse, da er geschichtliche und städtebauliche Bedeutung aufweist. Der Johannisfriedhof hat als zentraler Friedhof für die Neustadt Osnabrücks geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Orts- und Stadtbaugeschichte. An seinen noch vorhandenen Grabmalen lässt sich die Kultur- und Geistesgeschichte ablesen. Somit hat er auch eine beispielhafte Ausprägung für den Stil eines zentralen Friedhofs des 19. Jahrhunderts. Mit seiner Größe und Lage hat er prägenden Einfluss auf das Straßenbild.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 43797862 | Friedhof | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Schölerberg - Iburger Straße
43797917 | Kapelle (Bauwerk) | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Schölerberg - Iburger Straße 54
43810520 | Jüdischer Friedhof | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Schölerberg - Magdalenenstraße
44119599 | Beinhaus (Karner) | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Schölerberg - Iburger Straße
44119617 | Toilettenhaus | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Schölerberg - Iburger Straße
44119635 | Einfriedung | Osnabrück, Stadt - Osnabrück - Schölerberg - Iburger Straße
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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