Institut für Werkstoffkunde
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Langer Kamp 8
- Objekttyp
- Institutsgebäude
- Baujahr
- 1969
- bis
- 1972
- Personen
- Oesterlen, Dieter
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41964302
- Objekt-Nr.
- 1832
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Institutsgebäude, erbaut 1969-72 nach Entwürfen von Prof. Dieter Oesterlen im Rahmen des Ausbaus der Technischen Universität im Erweiterungsgebiet "Langer Kamp". Sechsgeschossiger Gebäudekomplex ind Stahlbetonskelettbauweise mit Flachdach, frei stehend in straßenrandbegleitender Bebauung. Eingeschossiger Sockelbereich, darüber an der Straßenecke fünfgeschossiger Gebäudeteil mit Büro- und Seminarräumen auf windmühlenflügelförmigem Grundriss, im rückwärtigen Bereich mittig gelegener Labor- und Werkstättentrakt. Fassade mit Waschbetonplatten verkleidet, Bürotrakt mit horizontalen Fensterbändern sowie baukörperlicher Gliederung durch vertikales Fensterband im Bereich der Flurzone.
- Denkmalbegründung
- Das Institut für Werkstoffkunde wurde 1969-72 im Zuge des Ausbaus der 1968 zur Technischen Universität erhobenen Hochschule errichtet. In dem Gebäudekomplex sind mehrere Institute der Fakultät für Maschinenbau zusammengefasst, die schon seit Beginn der planmäßigen Erweiterung Mitte der 1950er Jahre im ausgelagerten Bereich Langer Kamp / Am Bülten räumlich konzentriert wurden. Die plastisch konturierte Kubatur des Institutsgebäudes, das durch die räumliche Aufteilung in einen fünfgeschossigen Büroteil und einen eingeschossigen Werkstättentrakt sowie eine die funktionale Anordnung der Flur- und Bürobereiche widerspiegelnde Fassadengliederung gekennzeichnet ist, sowie die Verwendung von Waschbetonplatten in der Außengestaltung folgen zeitgenössischen, vom Brutalismus beeinflussten Strömungen der Spätmoderne. Sie ist von einer Ästhetik der Serialität geprägt, die sich auch bei dem in Fertigteilbauweise ausgeführten Institut für Werkstoffkunde zeigt. Die markante plastische Durchformung ist kennzeichnend für den Architekten Dieter Oesterlen, der seit 1952 an der TH Braunschweig das Fachgebiet "Baugestaltung" lehrte. Mit der konkreten Umsetzung seiner in der Lehre vertretenen Prinzipien ist das Institutsgebäude exemplarisch für die enge Verbindung von Theorie und Praxis, die charakteristisch für die deutschlandweit renommierte Architekturlehre der "Braunschweiger Schule" ist. Als wichtiger Baustein des Ausbaus der Technischen Universität, die im Rahmen eines bundesweiten Ausbauprogramms der Hochschulen erfolgte, dokumentiert das Gebäude die städtebauliche Entwicklung der Stadt Braunschweig seit der frühen Nachkriegszeit bis Mitte der 1970er Jahre, die dem Ideal der gegliederten und aufgelockerten Stadt folgte. Im Bereich des Langen Kamps kommt dem Institut für Werkstoffkunde dabei mit seiner exponierten Lage eine prägende Wirkung auf das Straßenbild zu. Die Erhaltung des Instituts für Werkstoffkunde liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung wegen seines Schauwertes für die Baugeschichte der Nachkriegsarchitektur in Deutschland, als wichtiges Werk des renommierten Hannoveraner Architekten Dieter Oesterlen und als charakteristisches Beispiel für die von ihm mit vertretene „Braunschweiger Schule“, seines stadtbaugeschichtlichen Zeugniswertes für die Stadt Braunschweig sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 41964284 | Institutsgebäude | Institutsgelände Langer Kamp
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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