Löwenapotheke
- Landkreis
- Emden, Stadt
- Gemeinde
- Emden, Stadt
- Gemarkung
- Emden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Emden
- Objekttyp
- Apotheke
- Personen
- Latta, Franz
Janssen, Hans-Diedrich
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41948552
- Objekt-Nr.
- 665
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Emden_Wiederaufbau
- Beschreibung
- An der Straßenecke Zwischen beiden Sielen/ Pottgießerstraße stehender, dreigeschossiger Massivbau aus roten Hartbrandziegeln im Märkischen Verband mit geputztem, profiliertem Traufgesims und Walmdach mit roten Hohlfalzziegeln. Fassade zur Straße Zwischen beiden Sielen symmetrisch gegliedert mit Verschiebung der Achsen im Erdgeschoss. Zentraler Eingang mit Doppelarkade aus Betonwerkstein, darüber doppelte Backsteinrollschicht und mittig vergoldete Löwenfigur auf einer aus der Mauer hervorkragenden Konsole aus Betonwerkstein, seitlich jeweils zwei Schaufenster. In den Obergeschossen ebenso an der Pottgießerstraße hochrechteckige Fensteröffnungen, Verblendstürze und Fensterbänke als gemauerte Rollschicht ausgeführt. Seiteneingang mit Betonwerksteineinfassung, durch versetzte Fenster auf halber Höhe als Treppenhaus ablesbar. Rundbogige Gauben und Sonnenschutzelemente nachträglich ergänzt. Als Wohn- und Geschäftshaus 1948/49 nach Entwurf des Architekturbüros Janssen & Latta in freier Anlehnung an den Vorgängerbau errichtet, die Löwenfigur stammt von dem Künstler Fritz Büschelberger aus Aurich.
- Denkmalbegründung
- Die Löwenapotheke in Emden besteht seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, wobei der Name "Löwen Apotheke" erst 1817 gegeben wurde. An den heutigen Standort an der Straßenecke Zwischen beiden Sielen/ Pottgießerstraße befindet sich die Apotheke seit 1849, im Jahr 1851 wurde das östlich angrenzende Gebäude hinzugekauft und durch Umbau angebunden. Der zweigeschossige Putzbau mit sechsachsiger Südfassade hatte daher zwei eigenständige Walmdächer, der mittige Haupteingang im Erdgeschoss lag zurückgesetzt hinter einer Doppelarkade, bekrönt von einer Löwenfigur. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Apothekengebäude ab 1941 mehrfach beschädigt und bei dem Bombenangriff am 6. September 1944 vollständig zerstört. Bereits im Juni 1945 legte das Emder Architekturbüro Janssen & Latta für den Neubau eine Entwurfsplanung vor, die nach Verzögerungen und Überarbeitung schließlich im August 1948 genehmigt wurde. Bereits Anfang September 1948 wurde der Grundstein gelegt, die Eröffnung der Löwenapotheke erfolgte am 19. Juli 1949. Als Bestandteil der Platzanlage Zwischen beiden Sielen/ Neuer Markt ist das Gebäude der Löwenapotheke ein anschauliches Zeugnis der städtebaulichen Entwicklung sowie der traditions- und regionalgebundenen Wiederaufbauarchitektur in der Stadt Emden in der bedeutenden Epoche des Wiederaufbaus in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren. Mit Bezug zum Vorkriegszustand wurde die identitätsstiftende Doppelarkade mit der auf einer Konsole liegenden Löwenfigur wiederhergestellt. Entworfen wurde das Gebäude von dem regional bedeutenden Architekturbüro von Hans-Diedrich Janssen (1907-1985) und Franz Latta (1897-1980). Das Gebäude trägt erheblich zum Straßen- und Platzbild im Bereich Zwischen beiden Sielen/ Neuer Markt bei. An der Erhaltung besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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