Keller und Teile der Einfriedung
- Landkreis
- Leer
- Gemeinde
- Leer (Ostfr.), Stadt
- Gemarkung
- Leer
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Leer
- Adresse
- Friesenstraße 3
- Objekttyp
- Synagoge
- Baujahr
- 1883
- bis
- 1885
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41921540
- Objekt-Nr.
- 608
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Bauliche Reste der ehemaligen Leeraner Synagoge und der dazugehörigen Einfriedungsmauer. Die 1883/85 nach einem Entwurf des aus Nesse/Ostfriesland stammenden Architekten Hermann Schatteburg (1851-1900) im neuromanischen Stil errichtete Synagoge wurde während der Pogrome vom 09./10.11.1938 in Brand gesetzt. Die Brandruine wurde auf Anweisung des Regierungspräsidenten mit Ausnahme des Kellers, der später als Luftschutzkeller dienen sollte, auf Kosten der jüdischen Gemeinde bis Ende 1938 abgebrochen und das Grundstück eingeebnet. In den 1960er Jahren wurde das Grundstück mit einer Autowerkstatt und Waschanlage bebaut. Das öffentliche Erhaltungsinteresse an den baulichen Resten der ehemaligen Synagoge in Leer gründet auf ihrer besonderen geschichtlichen Bedeutung. Bei der ehemaligen Synagoge handelte es sich um einen repräsentativen Sakralbau, der die zunehmende Assimilation und das gestiegene Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinde im späten 19. Jahrhundert widerspiegelte. Mit ihrer Zerstörung 1938 und der Vertreibung und Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten fand die über dreihundertjährige Geschichte der jüdischen Gemeinde ihr jähes und gewaltsames Ende. Die baulichen Überreste der ehemaligen Synagoge dokumentieren diese Historie und sind damit von hoher orts- und landesgeschichtlicher Bedeutung sowie ein Zeugnis der politischen Geschichte unseres Landes.
- Denkmalbegründung
- Die Überreste der Synagoge im ostfriesischen Leer sind von besonderer orts- und nationalgeschichtlicher Bedeutung, da sie zu den wenigen Zeugnisse der jüdischen Kultur und Gesellschaft in Leer und dem gesamten Deutschland zählen und insbesondere auf die jüngere Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Juden hinweisen.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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