Billen-Pavillon
- Landkreis
- Wolfsburg, Stadt
- Gemeinde
- Wolfsburg, Stadt
- Gemarkung
- Wolfsburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Stadtmitte
- Adresse
- Maybachweg 7
- Objekttyp
- Pavillon (Bauwerk)
- Baujahr
- 1959
- bis
- 1960
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41737573
- Objekt-Nr.
- 1850
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Billen-Pavillon, errichtet 1959-60 nach Entwürfen von Rudolf Gerdes im Auftrag von Johann Tillmann Billen. Eingeschossiger Skelettbau mit Flachdach, frei stehend in offener Straßenrandbebauung; breit gelagerter Flachbau, mit Innenhof, teilweise unterkellert; straßenseitig vorgelagerte Freifläche mit verschiedenen Natursteinbelägen, durch Freitreppe zum Hochparterre mit dem Pavillon verbunden. Fassade in Pfosten-Riegel-Konstruktion mit weiten Achsabständen, weitgehend verglast, Brüstungs- und Kellerwände teilweise mit Natursteinflächen geschlossen.
- Denkmalbegründung
- Der Billen-Pavillon wurde 1959-60 als Schauraum für die Natursteinprodukte der Firma Naturstein Billen errichtet, die in den Jahren des Wiederaufbaus an zahlreichen Neubauvorhaben wie dem 1957 eingeweihten Wolfsburger Rathaus beteiligt war. Mit seiner filigranen Skelettbauweise und dem Konzept offener, fließend miteinander verbundener Raumeinheiten orientiert sich der Pavillonbau an zeitgenössischen architektonischen Vorbildern aus den USA, wobei vor allem die Projekte von Mies van der Rohe offenkundig Pate für Gerdes' Entwurf gestanden haben. Damit ist der Bau beispielhaft für die regionale Wirkung der "Braunschweiger Schule", an der Gerdes bis 1952 bei Friedrich Wilhelm Kraemer studiert hatte. Als Zeugnis für das sich in der Nachkriegszeit entfaltende Wirtschaftswunder, an dem die Firma Naturstein Billen im Zuge des Auf- und Ausbaus der erst in den 1930er Jahren gegründeten Stadt Wolfsburg ihren Anteil hatte, illustriert die selbstbewusste, moderne Eigendarstellung der Firma in diesem Pavillonbau die Wirtschaftsgeschichte in der jungen Bundesrepublik. Dabei stellt die baukünstlerische Konzeption des um einen zentralen Innenhof herum konzipierten Gebäudes bis in die Ausstattung der Räume mit kunsthandwerklich anspruchsvollen Wandgestaltungen eine bemerkenswerte Leistung dar. An der Erhaltung des Billen-Pavillons mitsamt der vorgelagerten, mit Natursteinprodukten der Firma belegten Freifläche besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Dokument für die moderne, an US-amerikanischen Vorbildern orientierte Architektur der Nachkriegszeit und als Beispiel für die Wirkung der "Braunschweiger Schule", wegen seines Zeugniswerts für die Wirtschaftsgeschichte der Jahre des sogenannten Wirtschaftswunders, sowie wegen seiner künstlerischen Bedeutung durch seine individuelle, anspruchsvoll gestaltete Raumkonzeption und -ausstattung, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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