Hof Meyer-Osterhues
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Powe
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Powe
- Adresse
- Power Weg 69
- Objekttyp
- Hofanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41336408
- Objekt-Nr.
- 6
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Westlich der Hauptstraße nach Hunteburg gelegene, große kulturlandschaftprägende Einzelhofanlage, mit Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Stall, Scheune und Wagenschauer, errichtet 1907 einheitlich in Bruchsteinbauweise errichtet. Die Scheune und Wagenschauer wurden 2015 aufgrund ihres desolaten Erhaltungszustandes aus dem Denkmalverzeichnis entlassen.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung liegt im sanften Hügelland und wird durch einen Waldgürtel im Westen und im Norden von den benachbarten Bauerschaften getrennt. Der ursprüngliche Siedlungskern des frühen Mittelalters befindet sich im südlichen Bereich der Gemarkung und wird durch eine Gruppe von fünf Voll- und einem Halberben am Südhang des Power Feldes gebildet. Komplettiert wird die Kernsiedlung durch Einzelhöfe östlich, südlich und westlich. Eine Besonderheit stellt dabei der domkapitularische Haupthof Meyer-Osterhues unweit des Weges von Osnabrück nach Hunteburg dar. Südlich dieser Kernsiedlung wird die Gemarkung von der B 51, der Straße von Osnabrück nach Ostercappeln, und der Bahnlinie Osnabrück-Hamburg durchschnitten. Dadurch wurden auch zwei Voll- und Halberben am Ostrand des Power Feldes, die ursprünglich auch zur Kernsiedlung gehörten, von dieser getrennt. Während der Bereich südlich dieser Wegeführung durch Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg verdichtet wurde, ist nördlich der Bahnlinie zumindest die frühneuzeitliche Siedlungsstruktur nahezu ungestört überliefert. Mittelalterliche Spuren wurden durch zahlreiche Hofwüstungen, die in benachbarten Höfen aufgegangen sind, zerstört. Die Haupthäuser der Hofanlagen stammen vorwiegend noch aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Typologisch dominieren die Zweiständerbauten - teils jedoch nur stark verändert. Der Vierständerbau ist kaum vertreten und relativ jung. Massive Vertreter gibt es nur bei wenigen Neubauereien und beim Hof Meyer-Osterhues. Aufgrund der vielschichtigen politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts änderte sich auch das Erscheinungsbild der Hofanlagen im niedersächsisch-westfälischen Raum. Im Rahmen der Industrialisierung gewann der Bruchstein und später der Backstein Bedeutung als Baumaterial. Der Steinbau, im Inneren häufig noch mit Fachwerkgerüst, erhielt im Folgenden Einzug in den ländlichen Bereich. In den Gebäuden mit den massiven Außenwänden blieben die Grundrissstrukturen, wie der hier übliche Flettdielengrundriss mit Längsaufschluss, erhalten. Hinzu kamen Ziegelziersetzungen am repräsentativen Wirtschaftsgiebel oder unverputzte Bruchsteinfassaden. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hof Meyer-Osterhues ist ein solcher, typischer Vertreter und wurde zusammen mit der Hofanlage ab 1907 als bedeutender domkapitularischer Haupthof errichtet. Die begründete geschichtliche Bedeutung des Hofes für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte wird zudem durch die Einheitlichkeit der einzelnen Elemente mittels Wahl von Bruchstein für alle Gebäude gesteigert. Das ist für die Gemarkung selten. Aufgrund des hohen Veränderungsgrades in der Gemarkung sind kaum einheitlich wirkende Hofanlagen erhalten, da in deren Baubestand gleichzeitig mehrere Bauphasen aus der Zeit von 1750 bis Anfang des 20. Jahrhunderts vorkommen. Die Hofanlage Meyer-Osterhues wurde jedoch innerhalb von 30 Jahren in einheitlicher Bruchsteinbauweise erbaut, wodurch ihr eine wissenschaftliche Bedeutung zukommen kann. Die Hofanlage weist zudem den typischen Zuschnitt dieser ursprünglichen Kleinsteinheit ländlicher Siedlungen auf. Um einen Wirtschaftshof gruppieren sich neben dem Wohn-/Wirtschaftsgebäude als Vierständerbau auch die anderen Wirtschaftsgebäude. Dieser baufunktionale Zusammenhang aller Teilbauten macht auch ihre sozialgeschichtliche Bedeutung sichtbar. Die städtebauliche und kulturraumformende Qualität dieser Anlagen wird darüberhinaus durch die erhalten gebliebene historische Einfriedung und den überkommenen Baumbestand gesteigert.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 41310979 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Belm - Powe - Powe - Powe - Power Weg 69
41336427 | Stall | Belm - Powe - Powe - Powe - Power Weg 69
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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