Katholische Kirche Mater dolorosa mit Pfarrhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Icker
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Icker
- Adresse
- Icker Kirchweg 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1922
- bis
- 1923
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41335344
- Objekt-Nr.
- 71
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Neobarocke Kirche, Saalbau mit eingezogenem 7/8-Chorschluß und rechtseitigem Chorflankenturm, Wandflächen zwischen breiten gliedernden Bruchsteinpartien geputzt, erbaut 1922/23. Im Innern Teile der Ausstattung des Vorgängerbaus aus dem 17. Jahrhundert erhalten, darunter ein Passionsaltar.
- Denkmalbegründung
- Die Bauerschaft liegt zwischen dem Osnabrücker Hügelland und dem Kalkrieser Berg im Norden und wird östlich und westlich von der bewaldeten Icker Egge begrenzt. Der Siedlungskern Klein Icker bildete im südlichen Bereich eine Gruppe aus drei Vollerben, deren Anzahl sich im Mittelalter verdoppelte. 1674 wurde inmitten des Dorfes eine Kapelle errichtet, die 1922 durch einen Neubau nach Osten an den Rand der Bauerschaft versetzt wurde, da dort bereits 1911 das Pfarrhaus zur zugehörigen Gemeinde erbaut worden war. Neben den landwirtschaftlichen Gebäuden und einheitlich gestalteten Hofanlagen mit Baumbeständen und weiträumiger Bruchsteinmauer sowie den in Bruchsteinweise errichteten Haupthäusern, Speichern und Backhäusern, zählt das Ensemble der Kirche Mater dolorosa mit Pfarrhaus zu den eindrucksvollsten der Bauerschaft. Als ursprünglich frühneuzeitliche Kirchengründung, an die über 250 Jahre später mit der neobarocken Kirche und zugehörigem Pfarrhaus im Heimatschutzstil erneut angeknüpft wurde, besitzt die Gebäudegruppe vor allem eine orts- und siedlungsgeschichtliche Bedeutung. Ein wichtiges Ausstattungsstück der Kirche ist der Passionsaltar. Er wurde im 17. Jahrhundert aus einer spätgotischen Predella mit Pieta und Retabeltafeln von 1520/25 zusammengesetzt. Die Tafeln zeigen die Leiden Christi vor der Kreuzigung bis zur Auferstehung und werden Osnabrücker Meister zugeschrieben werden. Dieser überregional bekannte Bildschnitzer war mit seinen Mitarbeitern zwischen 1510-1530 in der Region zwischen Allfhausen und Badbergen, über Oldenburg bis nach Zwischenahn tätig und prägte das Kunstschaffen und die Kunstproduktion im Raum Osnabrück zu Beginn des 16. Jahrhunderts entscheidend mit. In Bauaufgabe und -form beispielhaft in ihrer Ausprägung, besteht an der Erhaltung der Kirche auch aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung als wichtiges Dokument für die Bau- und Kunstgeschichte und das Werk eines überregional bekannten Künstlers beherbergend, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen regional nicht alltäglicher, künstlerischer Gestaltwerte und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Ortsbild und das räumliche Gefüge der Gebäudegruppe, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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