St. Sylvester-Kirche mit ehemaligem Friedhof und Toranlage
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- An der Sylvesterkirche o.Nr.
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 13.Jahrhundert
- bis
- 20.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41321718
- Objekt-Nr.
- 59
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Auf eine basilikale Kirchenburg des 13. Jahrhunderts zurückgehende und deren Grundmauern einbeziehende, dreischiffige Hallenkirche mit polygonalem Choranschluss, eingewölbt 1470. Westturm von 1499 mit einem barocken Helm von Johann Segelken von 1704.1904 neogotisch renoviert. Im Inneren Reste der ornamentale Gewölbemalerei von 1471 erhalten, die figürlichen Wandmalereien des 15. Jahrhunderts vom Langhaus in den Chor versetzt und verändert, Sakramentsnische des späten 15. Jahrhunderts. Von der Ausstattung der zweistöckige Altar von 1661/62, wohl vom Osnabrücker Bildhauer Klostermann, Taufe von 1721, Kanzel und Lettner von Anfang des 17. Jahrhunderts. Chorgestühl und Gestühl mit Wappen im Schiff wohl noch teils gotisch. Von der Ausstattung des Vorgängerbaus das Triumpfkreuz des 13. Jahrhunderts erhalten. Von besonderer Bedeutung auch ein spätgotischer Palmesel, Bildwerk für die Palmsonntagsprozession. Weiterhin Stein- und Holzepitaphe des 16. und 17. Jahrhunderts. In der Sakristei wird die Bonnus-Bibel von 1533 aufbewahrt. Drei Glocken von um 1511.
- Denkmalbegründung
- Inmitten des Kirchhofes liegt die St. Sylvester-Kirche, die wesentlicher Bestandteil dieser Gruppe baulicher Anlagen ist. Ihre Ursprünge gehen bereits in 13. Jahrhundert zurück. Das heutige Erscheinungsbild der Kirche entstand vor allem durch die Einwölbung der Hallenkirche und den vom ursprünglich geraden Chorabschluss um 1470 gebildeten 5/8-Schluss. Dadurch wurde die ursprüngliche Basilika zu einer Hallenkirche umgewandelt, die der Sonderform des westfälischen Typs entspricht. Die Besonderheit bei diesem Gebäudetypus ist der Grundriss, der sich aus dem sogenannten Westfälischen Quadrat ergibt. Eine Möglichkeit dieses Quadrates wird dadurch erzielt, dass das Kirchschiff, gemessen von Turm bis zum Chor, nicht länger als breit ist. Im Fall der St. Sylvester-Kirche ergibt sich eine Länge von nur zwei Joch. Die Kirche bildete zudem den Mittelpunkt des Kollegiatstiftes, einer Gemeinschaft weltlicher Chorherren, die keinem Orden angehörten, und beherbergt noch heute Teile der bauzeitlichen, wandfesten Ausstattung sowie mobile Ausstattung aus mehreren Jahrhunderten. An der Erhaltung der Kirche besteht daher aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Stadtbaugeschichte sowie für die Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund der künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen Gestaltwerte und der bedeutenden Innenraumgestaltung, aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung wegen ihres Seltenheitswertes und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung wegen ihres prägenden Einflusses auf das Ortsbild und das räumliche Gefüge des Kirchhofes.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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