Hof Barth
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Vehrte
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Vehrte
- Adresse
- Katzhegge 1
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- um 1800
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41311084
- Objekt-Nr.
- 62
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Hallenhaus in Zweiständerbauweise, Kammerfach mit eingehälsten Aufsprungbalken, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, erbaut wohl Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhundert. Die Giebel wohl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erneuert.
- Denkmalbegründung
- Das Heuerhaus wurde wohl um 1800 errichtet und liegt im Südosten der Gemarkung. Der ursprüngliche Siedlungskern der Gemarkung befindet sich im südlichen Bereich. Hier bilden eine Gruppe von acht Vollerben entlang des Hunteburger Weges in strenger Reihung den Ausgangspunkt der Besiedlung, welcher später – wohl aber auch noch frühmittelalterlich – durch die Einzel- und Doppelhöfe mit zugehörigen Heuerhäusern in einem Kranz um die Kernsiedlung komplettiert wurde. Zu dieser siedlungsgeschichtlichen Phase der Expansion gehört auch der Hof Barth, dem das Heuerhaus, welches östlich des Hofes liegt, zuzuordnen ist. Die Siedlungsstruktur ist im Südteil der Bauerschaft noch nahezu ungestört überliefert, wenn auch der Ausbau von Verkehrswegen das Landschaftsbild teils stark beeinträchtigt hat und die alten Höfe und Heuerhäuser zahlenmäßig gegenüber den Neubauern des 19. Jahrhunderts eine untergeordnete Stellung einnehmen. Dennoch bestimmen die alten Hofstellen mit ihren Heuerhäusern weiterhin das Siedlungs- und Landschaftsbild im Südteil der Gemarkung, wozu der Hof Barth mit seinem Heuerhaus einen wichtigen Beitrag leistet. Die erhaltene Bausubstanz der gesamten Gemarkung geht kaum in die Zeit vor 1750 zurück und wurde häufig im 19. Jahrhundert verändert. Bautypologisch dominiert der Zweiständerbau - auch bei großen Hofanlagen. Das Heuerhaus von Hof Barth ist somit eine typischer Vertreter dieses Gebäudetypus und zugleich eines der älteren Gebäude im ländlichen Bereich in der Gemarkung Vehrte. Es gehörte den Bediensteten eines Hofes Barth. Diese sogenannten Heuerleute waren Landarbeiter, häufig auch Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. In der Ausprägung der Bauaufgabe daher beispielhaft für die Region, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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