Hof Schamel
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Powe
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Powe
- Adresse
- Schamelweg 4
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1879
- bis
- 1879
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41311009
- Objekt-Nr.
- 57
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständig zum Stichweg gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Haupthaus einer Einzelhofanlage als stattlicher Vierständerbau, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1879 (i). Das Innengerüst ist vermutlich zum Teil von einem zweiständrigen Vorgängerbau übernommen worden, aber weitgehend im Original erhalten. Das Kammerfach mit zweistöckig abgezimmertem Aufsprung. Den Hof begrenzt im Westen, Norden und Osten eine Bruchsteineinfriedung, im Süden sind die ehemaligen Torpfeiler erhalten.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude gehört zum Hof Schamel und wurde 1879 errichtet. Der ursprüngliche Siedlungskern des frühen Mittelalters befindet sich im südlichen Bereich der Gemarkung und wird durch eine Gruppe von fünf Voll- und einem Halberben am Südhang des Power Feldes gebildet. Komplettiert wird die Kernsiedlung durch Einzelhöfe östlich, südlich und westlich. Eine Besonderheit stellt dabei der domkapitularische Haupthof Meyer-Osterhues unweit des Weges von Osnabrück nach Hunteburg dar. Südlich der Kernsiedlung wird die Gemarkung von der B 51, der Straße von Osnabrück nach Ostercappeln, und der Bahnlinie Osnabrück-Hamburg durchschnitten. Dadurch wurden auch zwei Voll- und Halberben am Ostrand des Power Feldes, die ursprünglich auch zur Kernsiedlung gehörten, von dieser getrennt. Der Hof Schamel, ebenfalls am Ostrand der Gemarkung gelegen, ist von dieser Abtrennung nicht betroffen, da er sich nördlich der Eisenbahnlinie befindet. Während der Bereich südlich dieser Wegeführung durch Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg verdichtet wurde, ist nördlich der Bahnlinie zumindest die frühneuzeitliche Siedlungsstruktur nahezu ungestört überliefert. Mittelalterliche Spuren wurden durch zahlreiche Hofwüstungen, die in benachbarten Höfen aufgegangen sind, zerstört. Die Haupthäuser der Hofanlagen stammen vorwiegend noch aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und sind als Zweiständerbauten - teils jedoch nur stark verändert - überkommen. Der Vierständerbau ist kaum vertreten und wesentlich jünger. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hofes Schamel ist ein seltener Vierständerbau in der Gemarkung, der ausschließlich in Fachwerkonstruktion errichtet wurde, während andere Vertreter dieses Konstruktionstypus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bereits mit massiven Außenmauern abgeschlossen wurden. In der Ausprägung der Bauaufgabe dennoch beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte sowie aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als seltenes Dokument mit reinen Fachwerkkonstruktion für einen Vierständerbau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, welches zudem nahezu ungestört überliefert ist, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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