Hof Brockmann
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Icker
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Icker
- Adresse
- Espowe 5
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1895
- bis
- 1895
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41310664
- Objekt-Nr.
- 34
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten der Hofanlage gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Haupthaus eines großen Vollerbenhofes, vierständerbauähnliches Hallenhaus mit erhaltenem Innengerüst, Außenwände in Bruchsteinbauweise, Öffnungen mit Sandsteinrahmung, Kammerfach auf Kellersockel und mit schmalen Abschleppungen, Satteldach, erbaut 1895 (i) als typischer Vertreter der seit den 1860er Jahren ausschließlich mit Bruchsteinaußenwänden errichteten Neubauten.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude wurde 1895 errichtet. Der ursprüngliche, frühmittelalterliche Siedlungskern von Icker befindet sich im südlichen Bereich der Gemarkung, im Dorf Klein Icker, welches an der Kreuzung der Straßen von Wallenhorst nach Ostercappeln und von Belm nach Engter liegt. Im weiten Bogen um das Dorf herum entstanden auch bereits im Mittelalter nördlich und östlich weitere Ausbauhöfe. Diese Streusiedlung zog sich auch nach Norden bis ins Tal des Venner Mühlenbachs weiter. Diese ursprüngliche Siedlungsstruktur ist trotz einiger Neubauten und Siedlungen, die bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, erhalten geblieben, was für die Region eine Besonderheit darstellt. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude liegt nördlich des Siedlungskerns - in der Siedlungserweiterung, welche sich von der Kernsiedlung u.a. nach Norden entwickelte - und ist ein wichtiges Zeugnis der Siedlungsgeschichte von Icker. Aufgrund der vielschichtigen politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts änderte sich auch das Erscheinungsbild der Hofanlagen im niedersächsisch-westfälischen Raum. Bis 1860/70 waren reine Fachwerkgebäude vorherrschend. Im Rahmen der Industrialisierung gewann der Bruchstein und später der Backstein Bedeutung als Baumaterial. Der Steinbau, im Inneren häufig noch mit Fachwerkgerüst, erhielt im Folgenden Einzug in den ländlichen Bereich. In den Gebäuden mit den massiven Außenwänden blieben die Grundrissstrukturen, wie der hier übliche Flettdielengrundriss mit Längsaufschluss, erhalten. Hinzu kamen Ziegelziersetzungen am repräsentativen Wirtschaftsgiebel und unverputzte Bruchsteinfassaden. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hofes Brockmann ist ein typischer Vertreter dieses Konstruktionstypus. Das erhaltene Fachwerkgerüst wird von einer unverputzten Bruchsteinfassade abgeschlossen. Der in der Region für die Haupthäuser vorherrschende Vierständerbau komplettiert die beispielhafte bauliche Ausprägung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte sowie aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als authentisch und ungestört erhaltenes Dokument des ausgehenden 19. Jahrhunderts, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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