Hof Rehling
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Belm
- Gemarkung
- Vehrte
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Vehrte
- Adresse
- Power Weg 99
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1881
- bis
- 1881
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41310619
- Objekt-Nr.
- 31
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Im Winkel einer Straßenkreuzung gelegenes, traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Haupthaus einer Neubauernstelle, Querdielenhaus in Fachwerkbauweise, die untere Front des Wirtschaftsgiebels und die anschließende rückwärtige Ecke in Bruchsteinbauweise, Satteldach, erbaut 1881(i) vom Bauherren selbst, dem Zimmermeister Adam Heinrich Rehling.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude wurde 1881 errichtet und gehört zum Hof Rehling, welcher sich im Südwesten der Bauerschaft befindet. Es handelt sich bei dem Hof um eine Neubauernstelle, die im 19. Jahrhundert entstand. Somit gehört die Hofanlage nicht zum ursprünglichen Siedlungskern, der sich aus einer Gruppe von acht Vollerben entlang des Hunteburger Weges in strenger Reihung seit dem frühen Mittelalter zusammensetzt. Die Siedlungsstruktur ist im Südteil der Bauerschaft noch nahezu ungestört überliefert, wenn auch der Ausbau von Verkehrswegen das Landschaftsbild teils stark beeinträchtigt hat. Da die Neubauerstellen seit dem 19. Jahrhundert zahlenmäßig neben den alten Hof- und Heuerstellen überwiegen, kommt auch ihnen eine wichtige Bedeutung in der Siedlungsgeschichte der Gemarkung zu - so auch dem Hof Rehling bzw. dem Wohn-/Wirtschaftsgebäude als letztes authentisches bauliches Zeugnis des ausgehenden 19. Jahrhunderts im räumlichen Gefüge der Hofanlage. Die überlieferte historische Bausubstanz der Gemarkung geht kaum in die Zeit vor 1750 zurück und wurde häufig im 19. Jahrhundert verändert. Große Bruchsteinbauten treten zunächst bei kleineren Höfen und Heuerhäuser ab dem frühen 19. Jahrhundert auf, da bestehende Haupthäuser bei größeren Hofanlagen zur gleichen Zeit teils oder ganz umgebaut wurden. Durch die Übernahme von massiven Baumaterialien nach 1850 auch im Bereich der größeren Hofstellen, entwickelte sich eine Einheitlichkeit im Erscheinungsbild, die zusätzlich durch Bruchsteineinfriedungen verstärkt wurde. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäudes des Hofes Rehling weist in Teilen auch massive Außenwände und zudem konstruktiv eine Querdiele auf. Somit ist das Querdielenhaus ein seltener und zugleich in der Materialwahl typischer Vertreter der Bau- und Konstruktionsgeschichte, die sich im 19. Jahrhundert in der Region entwickelte. In der Ausprägung der Bauaufgabe daher beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als authentisches, in seiner Konstruktion jedoch seltenes Dokumente aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild des Power Weges, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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