Bebauung Goldstraße/ Kleine Kirchstraße
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Goldstraße 9
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1500
- bis
- 1777
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41065523
- Objekt-Nr.
- 58
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Giebelständiges Wohnhaus, Fachwerkbau mit verputzten Gefachen, ursprünglich vierfachiger Zweiständerbau mit einseitiger Kübbung links, Satteldach, erbaut wohl 1500 (d). Kammerfachanbau wohl 1564 (d). Dachbalkenhohe Anhebung der Kübbung wohl 1670 (d). Innenausbau im Kammerfach-Obergeschoß 1777 (d). Balustertreppe im Flur und Kreuzstockfenster der Zeit erhalten. Straßengiebel um 1970 erneuert. Das Wohnhaus ist zugleich Geburtshaus des Reformators Hermann Bonnus.
- Denkmalbegründung
- Das Wohnhaus ist nicht nur Teil der Bebauung der Goldstraße und somit wichtiger Bestandteil dieser Gruppe baulicher Anlagen, dessen Umfang das Wohnhaus nach Osten begrenzt. Es ist darüber hinaus eines der ältesten Gebäude von Quakenbrück, an dem eine 500 jährige Baugeschichte bis heute nachvollzogen werden kann. In seine individuellen Geschichte spiegeln sich die typischen Phasen der Quakenbrücker Fachwerkbau- und Hausbauentwicklung wider: vom ersten, durch die Kübbung stärker ländlichen Formen verwandten Bau über den Umbau zum „städtischen" Haus mit zwei dachbalkenhohen Außenwänden, über die Ausweitung und repräsentativere Ausstattung rückwärtiger Wohnräume bis hin zum Mittelflurhaus mit straßenorientierten Wohn- und Geschäftsräumen. Das Vorhandensein all dieser für eine Baugeschichte wichtigen Elemente in einem Gebäude ist für die Stadt Quakenbrück selten. So kommt dem Wohnhaus ein hoher Aussage- und Zeugniswert zu. Dieser wird von der Bedeutung des Wohnhauses für die Personengeschichte noch gesteigert, weil es sich um das Geburtshaus des Reformators Hermann Bonnus handelt. 1504 an dieser Stelle geboren, wirkte Bonnus vor allem im Norden, als Superintendent ist Lübeck sowie für die Stadt Osnabrück. Für diese verfasste der Reformator 1543 auf Bitten des Rates eine reformatorische Kirchenordnung, die auch für das Hochstift Osnabrück mit Ämtern Cloppenburg und Vechta gelten sollte. Seine Bibel wird noch heute von der Stadt Quakenbrück aufbewahrt. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form als regionaltypischer Fachwerkbau beispielhaft besteht an der Erhaltung des Wohnhauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Stadtbau- und Baugeschichte, aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung wegen seines Seltenheitswertes und ungestörten Überlieferungswertes und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild und das räumliche Gefüge der Straße ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 46338188 | Häuserzeile (Baukomplex) | Bebauung Goldstraße/ Kleine Kirchstraße
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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