Bahnhof Hasbergen
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hasbergen
- Gemarkung
- Hasbergen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hasbergen
- Objekttyp
- Bahnhof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 41015104
- Objekt-Nr.
- 8
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Im Norden der Gemarkung liegt der Bahnhof Hasbergen am Kreuzungspunkt der Eisenbahnstrecken Osnabrück-Münster und Hasbergen-Georgsmarienhütte. Er besteht aus einem Empfangsgebäude I, welches 1870 an der Strecke Osnabrück-Münster errichtet wurde, sowie aus einem südöstlich davon gelegenem Empfangsgebäude II, welches zeitgleich mit Nebengebäude für die Aufnahme des Aborts und eines Stalls, an der Strecke Hasbergen-Georgsmarienhütte, erbaut wurde. Zur Anlage gehört weiterhin eine Pumpstation, welche heute durch die Schulstraße vom übrigen Ensemble isoliert ist.
- Denkmalbegründung
- Der Bahnhof von Hasbergen liegt, wie die gesamte Gemarkung Hasbergen, südwestlich von Osnabrück. Die Gemarkungsgrenze ist im Westen und Süden identisch mit der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Topographisch zeichnet sich Hasbergen vor allem durch Feld- und Weideland aus, südöstlich durch ein großes Waldgebiet. Im nördlichen Bereich kreuzen mehrere Eisenbahnlinien und die Hauptstraße nach Münster von Nordost nach Südwest. Hier sind auch die größten Veränderungen in der Siedlungsstruktur zu erkennen. Diese hat sich vor allem im 19. Jahrhundert durch die Ansiedlung der Bergleute am Roten Berg, die Eröffnung von zwei Eisenbahnstrecken und Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Siedlung für die Arbeiter und Angestellten der Eisenbahn verändert. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke von Osnabrück Richtung Münster durch die Cöln-Mindener-Eisenbahngesellschaft erhielt Hasbergen 1870 Anschluss an das überregionale Eisenbahnnetz der Reichsbahn. Hierfür wurde unmittelbar nördlich der von Ost nach West verlaufenden Bahnlinie ein Empfangsgebäude errichtet. Zeitgleich wurde durch die Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft und den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein südwestlich ein zweiter, privater Bahnhof mit Empfangsgebäude und Nebengebäuden errichtet. Dieser Bahnhof wurde von Beginn an für vorwiegend den Güterverkehr - mit Anschluss an die Hüggelbahn und die Perm-Bahn für den Transport von Eisenerzen und Kohlen von Hasbergen und der Zeche Perm in Ibbenbürgen (Nordrhein-Westfalen) zur Verarbeitung nach Georgsmarienhütte, in das 1856 durch den Hüttenverein gegründete Stahlwerk - genutzt. Mitarbeiter des Werkes wurden auch transportiert. Der Zugang der nur wenige Jahre zuvor gegründeten Georgs-Marien-Hütte zum - seinerzeit der Straße weit überlegenen - reichsweiten Eisenbahnnetz war ein wesentlicher Faktor für deren wirtschaftlichen Erfolg - und damit letztlich für die Industrialisierung des bis dahin fast rein landwirtschaftlich genutzten Raumes südlich von Osnabrück mit allen ihren Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und Siedlung. Für den Landkreis Osnabrück einzigartig ist die zeitgleiche Anlage von zwei Schwerpunkten im Bahnhof in unmittelbarer Nähe zueinander, die sich erst durch die entsprechenden Besitzverhältnisse, den verkehrsgeschichtlich fortschrittlichen Überlegungen der Trennung von Personen- und Güterverkehr und durch die wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte - der Beförderung von Personen einerseits und des Transports von Rohstoffen und Waren in das nahegelegene Stahlwerk in Georgsmarienhütte andererseits - erschließt. Baulich wird die Verbindung zum Stahlwerk in Georgsmarienhütte zudem durch den Einsatz des Hüttensteins als Baumaterial bei der Errichtung der Gebäude der Bahnstrecke Hasbergen-Georgsmarienhütte greifbar. Der Bahnhof in Hasbergen ist daher in der Ausprägung der Bauaufgabe einzigartig. Ihm kommt mit seinen sich räumlich aufeinander beziehenden und überdurchschnittlich authentisch erhaltenen Bestandteilen nicht nur eine ortsspezifisch-konkrete, sondern auch eine exemplarisch-typische Bedeutung zu. An seiner Erhaltung besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägendem Einfluss auf das Straßenbild sowie der einzelnen Bestandteile auf das räumliche Gefüge der Anlage, ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 35474688 | Empfangsgebäude | Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Bahnhofstraße 1
41015113 | Empfangsgebäude | Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Eisenbahnweg 1
41015126 | Stall | Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Eisenbahnweg ohne Nr.
41015138 | Pumpstation | Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Hasbergen - Schulstraße ohne Nr.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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