Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Lange Straße 78
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1800
- bis
- 1850
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 46746836
- Objekt-Nr.
- 223
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständiges, eingeschossiges Wohn-und Geschäfthaus, wohl Wandständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Satteldach mit Schleppgaupen beiderseits, errichtet wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1965 umgebaut. Ostgiebel dreimal über profiliertem Schwellbalkenüberstand vorkragend, mit mittigem Eingang und nachträglichen Schaufenstern. Westgiebel nachträglich durch massives Ziegelmauerwerk ersetzt.
- Denkmalbegründung
- In unmittelbarer Nähe zur Hohen Pforte liegt das Wohn- und Geschäftshaus auf der Westseite der Langen Straße. Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet, ist es ein gutes Beispiel für eine bauhistorische Entwicklung, die bereits im 18. Jahrhundert einsetzte. In diesem Jahrhundert vollzog sich ein wichtiger struktureller Wandel innerhalb der mittels Fachwerkkonstruktionen errichteten Haustypen in Quakenbrück: aufgrund gehobener Wohnansprüche kam es zu einer Vermehrung von Wohnraum zulasten von Stallräumen sowie zu einer Verlagerung der Wohnräume in den vorderen Hausbereich und Verlegung von Stall- und Wirtschaftsräumen in die hinteren, teils auch außerhalb gelegenen Bereiche. Eine vollständige Aufgabe der Stall- und Wirtschaftsgebäude war aufgrund der Selbstversorgung und des bis nach 1900 andauernde landwirtschaftlichen Nebenerwerbs der Bürger nicht üblich. Die baukonstruktiven Möglichkeiten dieses Gebäudetypus machten die funktionale Umorientierung innerhalb der Nutzung der Gebäude erst möglich, ohne dabei den ursprünglichen und regional typischen Flettdielengrundriss vollends aufzugeben - der längaufgeschlossene Grundriss ist auch beim Wohn- und Geschäftshaus in der Langen Straße 78 u.a. durch die mittige Erschließung noch zu erkennen. Diese Anpassungsfähigkeit der giebelständigen Fachwerkgebäude war ein Grund, weshalb diese Hausform selbst im 19. Jahrhundert noch für Neubauten Berücksichtigung fand. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft besteht an der Erhaltung des Wohn- und Geschäftshauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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