Doppelhaus
- Landkreis
- Emden, Stadt
- Gemeinde
- Emden, Stadt
- Gemarkung
- Emden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Emden
- Adresse
- Bollwerkstraße 33 /35
- Objekttyp
- Doppelhaus
- Baujahr
- 1956
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 39395090
- Objekt-Nr.
- 593
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Emden_Wiederaufbau
- Beschreibung
- Giebelständiges, zweigeschossiges Zweifamilienwohnhaus auf langgestreckter Grundfläche mit Satteldach, nach Westen mit Balkon und eingeschossigem Anbau mit Dachterrasse. Das Sichtmauerwerk aus rotbunten Hartbrandziegeln mit heller Verfugung. Traditionelle Architekturformen, wie hochrechteckige Fensteröffnungen mit kleinteiligen Holzsprossenfenstern, teils dezent verzierte Fensterläden oder Fenstergitter, am Ortgang Beitelmauerwerk und Steinkonsolen am unteren Giebelansatz. Die beiden Hauseingänge an der östlichen Traufseite mit Betonsteineinfassung, Holztüren, Oberlicht und leicht abgespannten Vordächern. Der westliche Anbau mit großflächigen Fenstern zum Garten geöffnet. Das mit dunklen Ziegeln eingedeckte Dach nur an der Ostseite mit fünf bauzeitlichen Gauben besetzt, am First zwei bedachte gemauerte Schornsteine. Bauzeitliche Innenausstattung sowie straßenseitige Einfriedungsmauer erhalten. Das Gebäude wurde 1956 als Zweifamilienwohnhaus von dem Bremer Architekten Fritz Brandt errichtet.
- Denkmalbegründung
- Das 1956 vom Bremer Architekten Fritz Brand für einen Emder Arzt errichtete Zweifamilienwohnhaus an der Bollwerkstraße 33/35 liegt innerhalb des Wallrings im Stadtbezirk Groß Faldern. Die Bollwerkstraße läuft in Ost-West-Richtung parallel zum Alten Graben. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts erstreckten sich in diesem Bereich Gärten und Grünanlagen. Im späten 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert wurden zwischen Bollwerkstraße und Altem Graben repräsentative Einzelgebäude auf großen Gartengrundstücken gebaut, die größtenteils im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Von den standardisierten riegelförmigen Reihenhäusern der 1950er Jahre, die die südliche Straßenseite säumen, grenzt sich das Zweifamilienwohnhaus Bollwerkstraße 33/35 ab, indem es an die Tradition der auf großen Gartengrundstücken freistehenden Villen anknüpft. Der Architekt Fritz Brandt stammt aus Bremen und ist dort für zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser sowie Kirchenbauten bekannt. Sein Stil in den 1950er Jahren lässt sich als traditionell bezeichnen und weist Rückgriffe auf die klassischen Architekturströmungen der 1920/30er Jahre auf. Das öffentliche Interesse an der Erhaltung des Wohnhauses an der Bollwerkstraße 33/35 in Emden ist durch die besondere geschichtliche und städtebauliche Bedeutung begründet. Das nach einem Entwurf von Fritz Brandt entworfene Wohnhaus ist ein bauliches Zeugnis seiner Architekturauffassung in der Zeit des frühen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. An diesem Objekt deutlich erkennbar ist die konservative, material- und werkgerechte Bauweise in traditioneller, handwerklicher Ausführung. Dem Wohnhaus Bollwerkstraße 33/35 kommt damit als Werk eines bedeutenden regionalen Architekten bau- und kunstgeschichtliche Bedeutung zu. Mit dem weitgehend ursprünglichen Erhaltungszustand ist das Wohnhaus ein anschauliches Zeugnis des Gebäudetyps eines gehobenen Wohnhauses in den 1950er Jahren mit einer individuellen und anspruchsvollen Gestaltung. Durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild kommt dem Zweifamilienwohnhaus zudem eine städtebauliche Bedeutung zu. Aus diesen Gründen liegt die Erhaltung des Wohnhauses einschließlich der baufesten Ausstattung im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 40780231 | Wohnhäuser | Wohnhäuser nördlich der Bollwerkstraße
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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