Hof Schulte
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Vechtel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Vechtel
- Adresse
- Feldkamp 20
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1888
- bis
- 1888
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 39169731
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Alleinstehender Hof mit traufständig zum Weg stehendem Zweiständerbau, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, teils mit Lehmstakung, linke Traufe in Ziegelbauweise erneuert, beide Giebel zweimal ganz flach vorspringend, Satteldach, errichtet 1888 (i).
- Denkmalbegründung
- Im Westen von Bippen, unmittelbar an der Grenze zum Emsland und in einer Niederung, liegt die Gemarkung Vechtel. Der Siedlungskern befindet sich in etwa mittig in der Bauerschaft, am Buschbach, der nach Nordwesten dem Westerfreder Bach zufließt. Hier siedelten sich fünf Vollerbenhöfe, zwei Halbererben- und drei Erbkötterhöfe an. Diese Besiedelung wird von einem weiteren Vollerbenhof östlich, im Wohnplatz Kerkamp gelegen, sowie von einem Kranz aus Markköttern ergänzt, die sich im Osten mit vier, im Südwesten und Südosten mit drei - hierzu gehört auch das Heuerhaus im Feldkamp 20 - und am Nordrand locker verstreut mit sieben Anlagen verteilen. Mit einigen Heuerhäusern, Umsiedelungen und Neuanlage von Hofstellen bildete zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Wohnplatz Neustadt ein weiteres Zentrum heraus. Etwa mittig durchstößt die Straße von Fürstenau nach Haselünne die Gemarkung und teilt die relativ vollständig überkommene Siedlungsstruktur im Norden von der südlichen, welche seit den 1920er Jahren mit Neubauten verdichtet wurde. Gleichwohl ist die Kernsiedlung nicht nur für die Entwicklung der Siedlungsstruktur und –geschichte ausschlaggebend, sondern auch für den heutigen Überlieferungswert. Kleine Elemente, wie das Heuerhaus im Feldkamp 20, sind dennoch wichtige Bestandteile in der Streusiedlung der Gemarkung Vechtel und haben einen hohen Aussagewert für die Siedlungsgeschichte. In diesen Randbereichen ist die Bausubstanz, im Gegensatz zum Siedlungskern, wo es eine große Konzentration von Zweiständerbauten aus dem 18. Jahrhundert gibt, wesentlich jünger - wie das Heuerhaus von 1888, welches abseits im Westen der Gemarkung liegt, deutlich belegt. Es ist dem Hof Schulte zuzuordnen, der Teil des Siedlungskerns ist. Die sogenannten Heuerleute waren Landarbeiter, häufig auch Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb