Scheune
- Landkreis
- Lüchow-Dannenberg
- Samtgemeinde
- Lüchow (Wendland) [Sg]
- Gemeinde
- Wustrow, Stadt
- Gemarkung
- Lensian
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schreyahn
- Adresse
- Rundling 17
- Objekttyp
- Scheune
- Baujahr
- 1890
- bis
- 1910
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 39136277
- Objekt-Nr.
- 213
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Leicht abgewinkelt zur Firstrichtung des Haupthauses in Verlängerung der Hofzufahrt steht am Beginn des einstigen Hofwaldes die große, mehrfach erweiterte Scheune am südlichen Ende des mit Lesesteinen gepflasterten Wirtschaftshofes. Die Längsdurchfahrt der Scheune hat ein lichtes Maß von 22,65 m mit 13 Gebinden und zweifacher Verriegelung. Im Kern handelt es sich um eine Vierständer-Längsdurchfahrtsscheune mit Wagenremise und Stall, die vermutlich 1820 erbaut wurde. Zu diesem Zeitpunkt entstand durch Johann Heinrich Schulze vermutlich eine neue Scheune, da die Versicherungssumme von 50 auf 275 Taler heraufgesetzt wurde. Auch Jürgen Heinrich Wiechmann hat 1853 bei Übernahme des Hofes in die Scheune investiert. Nur so ist die Verdoppelung der Versicherungssumme von 350 auf 700 Taler zu erklären. Dabei wurde die Scheune möglicherweise in Firstverlängerung nach Nordosten mit einer deutlich dichteren Ständerstellung um rund 8,0 Meter verlängert. Der heutige Hauptgiebel nach Nordosten dürfte bis auf Höhe der Dachbalkenebene zu dieser Zeit entstanden oder vorgezogen sein. Die Inschrift lautet: „Es wolle Gott uns gnädig sein. Und seinen segen geben. Sein antlitz uns mit hellem schein. Erleucht zum ewigen leben. Daß wir erkennen seine werck. Und was ihm lieb auf erden. Und Jesu Christi heil und stark. Bekannt den heiden werden“. Dieses bekannte Kirchenlied nach einem Text von Martin Luther, erstmals 1524 erschienen, stand als Lied Nr. 280 in jedem Evangelischen Gesangbuch. Da der Torsturz zwischenzeitlich entfernt wurde, sind die Erbauer und das Baudatum inschriftlich nicht überliefert. Allein der erhaltene Torsturz der Wagenremise südöstlich des Dielentores trägt eine weitere, am Ende leicht eingekürzte Inschrift: „Auf Gott und nicht auf meinen rath Will ich“ (hören). Der rückwärtige Giebel nach Südwesten ohne Inschriften aber mit einer seitlichen Schlupftür gehört zum Kernbau von vermutlich 1820. Eine entsprechende Tür hat es ursprünglich auch im Nordostgiebel gegeben. Am 03.06.1914 wurde die Versicherung der „Scheune mit Stall“ noch einmal kräftig erhöht. Zu diesem Zeitpunkt wurde die komplette Scheune um ein Vollgeschoss in Fachwerk aufgestockt. Hiervon kündet auch eine Tafel am Nordostgiebel mit der Inschrift: „Hermann Beerbohm 1914 Minna Beerbohm“. Zuletzt wurde im 20. Jh. entlang der kompletten Längsseite nach Südosten ein freitragendes Vordach angefügt und in 2020 das Dach mit modernen Metallplatten neu eingedeckt. Das größere Seitenschiff nach Nordwesten wurde bis in die achtziger Jahre des 20. Jhs. als Viehstall genutzt. Hierdurch erklärt sich auch der schlechte Zustand der Grundschwellen, die teilweise bereits erneuert wurden. Das Fachwerk an der Längsseite nach Südosten ist mit seinen kurzen Krummstreben in den beiden unteren Gefachen deutlich älter als das Fachwerk an der nordwestlichen Längsseite mit Langstreben zwischen Schwelle und Rähm über alle drei Gefache. Denkmalbedeutung: Die für den Hof und das Dorf bedeutsame Scheune mit zusätzlicher Stall- und Remisenfunktion ist mit allen Bauphasen zwischen 1820 und 1914 ein Baudenkmal nach § 3(3) NDSchG aufgrund seiner siedlungstypologischen Bedeutung.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung der Scheune der Hofanlage Rundling 17 in Schreyahn (Wustrow) besteht aufgrund ihrer geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30829228 | Rundlingsdorf | Rundling Schreyahn (Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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