Zollhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hasbergen
- Gemarkung
- Hasbergen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hasbergen
- Adresse
- Grafenstraße 22
- Objekttyp
- Zollhaus
- Baujahr
- 1696
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 39096063
- Objekt-Nr.
- 41
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Am Ende eines kleines Stichwegs gelegenes Zollhaus, kleiner Zweiständerbau, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, einseitig steckwalmartig ausgeführt, errichtet von 1696 (d) mit Gefügeteilen von 1539 (d).
- Denkmalbegründung
- Eines der ältesten Fachwerkgebäude in Hasbergen liegt fernab von stark frequentierten Straßen im südwestlichsten Zipfel von Hasbergen, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Hier wurde es wohl 1696 errichtet und sollte dem im königlichen Dienst stehenden Beamten als Wohnsitz und Amtsstube dienen. Diesen Beamten entsendete Georg I., Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg - aus dem 1814 das Königreich Hannover hervorgehen sollte - um an der Grenze zu Brandenburg-Preußen - ab 1701 Königreich Preußen - eine Zollstation zu errichten, Waren und Händler zu kontrolieren und entsprechende Abgaben zu kassieren. Baulich zeigen sich im Zweiständerbau zum einen die typischen Grundrissstrukturen mit Flettdielengrundriss mit Feuerstelle und zum anderen handwerklich aufwendig hergestellte, geschwungene, hölzerne Rundbögen, die die einzelnen Räume miteinander verbinden. Diese baukünstlerische Gestaltung ist ein Indiz für ein gehobeneres Wohnen in diesem ländlichen Bereich. Ob auch die Tatsache, dass die Streben im Inneren aus einem Stück gesägt wurden, was einen Mehraufwand bedeutete, auf das enorme Kapital des Königs zurückzuführen ist, kann an dieser Stelle nicht verifiziert werden. Dennoch sind die für die Zeit nicht alltäglichen, handwerklichen Gestaltwerte unübersehbar. Auf die Kontrolle der Papiere und das Eintreiben der Zollgebühren verweißt noch eine Klappe neben der Eingangstür. An der Erhaltung des Zollhauses besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Landes-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als authentisch überliefertes Gebäude des ausgehenden 17. Jahrhunderts - und das einzige Zeugnis dieser Baugattung in der Gemeinde - ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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