Rückgebäude

Beschreibung: Rückgebäude eines zweiteiligen Komplexes. Dreigeschossiger Fachwerkbau auf Quadersockel unter Satteldach in Falzziegeldeckung, erhaltener Rest eines ursprünglich giebelständig zur Langen Straße ausgerichteten Hauses, traufständig zur Feuergasse VI. Erdgeschoss bis Brüstungshöhe massiv erneuert. Fachwerk in Stockwerkzimmerung mit Vorkragungen an der Osttraufe und an dem teilweise durch einen Anbau verdeckten Südgiebel, Balkenköpfe abgerundet und seitlich gekehlt, Füllhölzer und Schwellbalken mit gedrehtem Tauband an der Unterkante, Inschrift auf dem Schwellbalken des 1. Obergeschosses mit Nennung des Bauherrn „Iacob Fisker“, Ständer im Erdgeschoss auf ganzer Höhe mit mehrzeiliger Inschrift, hier Nennung des Baujahrs 1565 und des Zimmermeisters Harmen Marten, in beiden Obergeschossen dichte Abfolge von Fächerrosetten auf Ständern und Fußwinkelhölzern.

Denkmalbegründung: Das Fachwerkhaus mit der reich dekorierten Fassade an der Feuergasse VI reichte zum Zeitpunkt seiner Erbauung 1565 (i) bis an die Lange Straße heran und wurde 1576 (i) teilweise durch den nördlich anbindenden traufständigen Quertrakt ersetzt. Anders als am jüngeren Neubau sind die Dekorformen in den Gebälkzonen beider Stockwerke und unter der Dachtraufe einander angeglichen. Bauherr war der Braunschweigische Jägermeisters Jakob Fischer, Ausführender der Zimmermeister Hermen Marten. An der Erhaltung des Vorgängerbaus besteht wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Bau- und Kunstgeschichte und Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie wegen seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltäglicher künstlerische Gestaltwerte ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Landkreis Northeim, Teil 1: Objektbeschreibung