Wohnhaus
- Landkreis
- Lüneburg
- Gemeinde
- Lüneburg, Stadt
- Gemarkung
- Lüneburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüneburg
- Adresse
- Lüner Kirchweg 1 , 9
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1901
- bis
- 1902
- Personen
- Krüger, Franz
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37966025
- Objekt-Nr.
- 2316
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Frauenkloester Franz-Krueger
- Beschreibung
- Ein- bis zweigeschossiger Backsteinbau unter Walmdach in Ziegeldeckung. Auf der Nordseite zum Klosterhof rechts tiefer Risalit von vier Achsen, Obergeschoss und Giebel in Fachwerk, unter Schopfwalmdach. Links daneben Eingang. Linker Teil eingeschossig mit Schleppgaupen. Südseite mittig mit hölzerner Loggia: unten zwei Terrassen mit Gartenzugang, oben zwei Balkone. Das Ganze begleitet von zwei schmalen turmartigen Risaliten, der rechte im Obergeschoss in Fachwerk und mit Giebel, der linke in Backstein mit Schweifhaube. Erbaut 1901-1902 als Wohnhaus für die Konventualinnen durch den Lüneburger Architekten Franz Krüger.
- Denkmalbegründung
- Das jüngste Gebäude des Kloster Lüne wurde 1901-1902 im südlichen Bereich des Klosters errichtet, um zusätzliche Wohnungen für Konventualinnen zu schaffen; der Platz im Kloster selbst reichte zu dieser Zeit nicht mehr aus. Damit ist das Gebäude singulär, da ansonsten zu dieser Zeit von den evangelischen Frauenklöstern und Stiften Niedersachsens nirgendwo zusätzliche Wohnhäuser errichtet wurden, schon gar nicht in dieser Größe. Einzelwohnhäuser für jeweils eine Konventualin bzw. Kapitularin wurden zwar auch in Walsrode, Fischbeck oder Bassum erbaut, doch handelt es sich dort um kleinere Fachwerkbauten des 18. Jahrhunderts. In der Formensprache orientiert sich der Bau am späthistoristischen großbürgerlichen Villenbau und ist damit dem damaligen Anspruchsniveau der in der Regel aus gutsituierten Bürger- oder Adelsfamilien stammenden Konventualinnen angemessen. Der Architekt Franz Krüger, der Zeit seines Lebens in Lüneburg praktizierte, war Schüler der Leipziger Baugewerkschule und dann der Technischen Hochschule Hannover (bei Conrad Wilhelm Hase) . 1899 kam er nach Lüneburg und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten lokalen Architekten. Das große bauhistorische Interesse Krügers hat sich in zahlreichen Publikationen niedergeschlagen und war sicher auch für die Gestaltung des Lüner Wohnhauses mitbestimmend, der mit seinem Baumaterial (Backstein und Fachwerk) und manchen Einzelelementen (Türme) unverkennbar auf das Kloster bezogen ist. An der Erhaltung des Krügerbaus besteht somit aus geschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen als anlagenbildprägendes Element ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Denkmalthema: Der Architekt Franz Krüger
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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