Dominikaner-Klosterkirche St. Paulus
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Hildesheim, Stadt
- Gemarkung
- Hildesheim
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hildesheim
- Adresse
- Neue Straße 21
- Objekttyp
- Klosterkirche
- Baujahr
- 15.Jahrhundert
- bis
- 20.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37533361
- Objekt-Nr.
- 555
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dominikaner-Klosterkirche, ursprünglich gotische Hallenkirche errichtet Anfang des 15. Jahrhunderts als Ersatzneubau für die vorige Klosterkirche aus den 1230er Jahren, zugehörig zu den Konventsgebäuden des benachbarten Dominikanerklosters (Kloster nicht erhalten). Vierjochiges Hauptschiff als Sandsteinquaderbau, ohne Querhaus, mit fünf quer verlaufenden Walmdächern, langgezogener Hochchor mit polygonalem Schluss im Osten. Durch Strebepfeiler und eine teils unsymmetrische Anordnung moderner und rekonstruierter gotischer Fenster gegliederte Westfassade mit vermauertem Portal. Im Hauptschiff und Chor schlanke, gotische Spitzbogenfenster mit vorgeblendetem, gotischem Maßwerk und Kaffgesimsen mit darunterliegenden, ergänzten modernen Fenstern im Sockelbereich im Wechsel mit gestuften Strebepfeilern und daran befestigten Heiligenfiguren auf Wandkonsolen. Bauzeitliche Ausstattung, Innenarchitektur, Dach/ Dachreiter im Zweiten Weltkrieg zerstört. Durch Nutzung des 1806 profanierten Kirchenbaus als Altenpflegeheim mit Hauskapelle im Inneren moderner Ausbau mit mehrgeschossiger Nutzung.
- Denkmalbegründung
- Der Neubau der imposanten Klosterkirche St. Paulus dauerte etwa ein halbes Jahrhundert. Es wurde eine Gesamtgröße der Kirche von 23,5 Metern Breite und 62 Metern Länge erreicht, der Hochchor alleine maß 25 Meter Länge. Entsprechend der traditionellen Architektursprache der Dominikaner wurde die Klosterkirche schlicht und schmucklos mit reduzierten gotischen Gestaltmitteln errichtet, ohne Seitenschiff und Turm. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde lediglich ein Dachreiter aufgesetzt. 1547 erfolgte die Auflösung des Klosters und die Klosterkirche wurde als lutherische Pfarrkirche bis 1806 weiter genutzt. Es folgten die Entweihung und mehrere Umnutzungen als Veranstaltungs- und Lagerraum, bis die Klosterkirche 1945 der Bombardierung Hildesheims in großen Teilen zum Opfer fiel. Mehrere Jahrzehnte nahm man sich der Ruine und ihrer Sicherung nur bedingt an. In den 1970er Jahren wurde das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz verabschiedet und gab den Anstoß zur erfolgreichen Sicherung und Umnutzung. An der Erhaltung der Klosterkirche St. Paulus besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund den Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistesgeschichte als letzte Überlieferung des Dominikanerklosters, wegen der beispielhaften Architektur des noch in seinem äußeren Gestaltbild erkennbaren typischen Kirchenbaus des Dominikanerordens in reduzierter gotischer Formsprache, wegen der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb