Wirtschaftsgebäude
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Hildesheim, Stadt
- Gemarkung
- Marienrode
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Marienrode
- Adresse
- Auf dem Gutshof
- Objekttyp
- Wirtschaftsgebäude
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37525433
- Objekt-Nr.
- 658
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Wirtschaftsgebäude auf dem Gutshof von Kloster Marienrode, errichtet vom 17. bis 19. Jahrhundert. Die Zeile der südlichen Wirtschaftsgebäude besteht aus fünf aneinander gereihten Gebäuden, die laut Lageplan der 1850er-Jahren folgende Funktionen hatten (von Osten nach Westen): Brennerei, Brauhaus, Kutsch-Pferdestall mit Wagenremise, Kuhstall mit Acker-Pferde-Stall, Schweine-Haus. Im Osten stehen die beiden zweigeschossigen Brennerei- und Brauhausgebäude mit Bruchsteinfassaden unter Walmdächern. Ein Torbogen des Brauhauses ist im Schlussstein „1739“ datiert. Dann schließt als gestalterischer Ausreißer ein viergeschossiger Speicherbau mit Bruchsteinfassaden und Flachdach an, der aus einem älteren Wirtschaftsgebäude hervorging und 1894 aufgestockt wurde. Westlich schließt das mehrgeschossige Stallgebäude mit Bruchsteinfassaden unter Satteldach an, das ebenfalls wohl im 19. Jahrhundert aufgestockt wurde. Ein Inschriftenstein datiert zudem einen älteren Umbau „1742“. Repräsentativer Blickpunkt dieses Gebäudes ist ein 1686 datierter Sandstein-Torbogen mit einem Marienfigur-Relief im Schlussstein sowie einer Chronogramm-Inschrift: „PRO CLAVSTRO HOC HORA / DEVOTA O PVLCHRA DECORA / TV QVAE LABE CARES / VIRGO TVERE LARES“. Abgeschlossen wird die Zeile der Wirtschaftsgebäude westlich von dem eingeschossigen ehemaligen Schweinehaus, ebenfalls mit Bruchsteinfassaden und unter Satteldach. In der Hoffassade sind zwei 1736 datierte Spolien-Reliefs (Wappen von Abt Eduard Joachim, Kreuz mit den Wundmalen Christi) sowie ein Chronogramm-Spruch „FACTVS HOMO VERE PER VULNERA QUINQUE TUERE / AEDES ESTO TECENS ASTRA PRAE ALTA REGENS“) eingefügt. Die drei erstgenannten Gebäude im Osten wurden 1986-88 im Rahmen der Wiederbesiedelung des Klosters für eine Buchhandlung sowie ein Exerzitien- und Gästehaus durchgreifend modern umgebaut und mit Stahlbetontreppenhäusern versehen umgenutzt. Dennoch sind in allen Gebäuden historische Grundrissstrukturen ablesbar und historische Dachwerke erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung der südlichen Wirtschaftsgebäude des Gutshofs von Kloster Marienrode liegt aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die im 18. und 19. Jahrhundert errichteten Bauten sind ein Zeugnis der Kloster- und Domänenwirtschaft und weisen als solche Zeugnis- und Schauwerte für die örtliche Baugeschichte und Wirtschaftsgeschichte auf. Städtebauliche Bedeutung liegt vor wegen des prägenden Einflusses auf das Ortsbild sowie als Element des räumlichen Gefüges der Kloster- und Gutshofanlage.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 37503861 | Klosteranlage | Kloster und Gutshof Marienrode
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Hildesheim, Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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