Gymnasium Andreanum
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Hildesheim, Stadt
- Gemarkung
- Hildesheim
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hildesheim
- Adresse
- Hagentorwall 17
- Objekttyp
- Schule
- Baujahr
- 1960
- bis
- 1962
- Personen
- Oesterlen, Dieter
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37517242
- Objekt-Nr.
- 846
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Zwei- bis dreigeschossiger, dreiflügeliger, U-förmiger Stahlbetonskelettbau mit Sichtbeton und Ziegelausfachungen, flach gedeckt, in prägnanter Lage am Fuße der Kirche St. Michaelis auf dem höchsten Punkt des Michaelishügels gelegen. Erbaut von Dieter Oesterlen 1960-62. Langgezogener, rechteckiger, kubischer Haupttrakt, der über zwei über Glasgänge („Skywalks“) mit den in ihrer Größe reduzierteren Nebentrakten in Ost und West, verbunden ist. Großflächige, querrechteckige Fenster. Zweigeschossig, ca. 5-10 m höher gelegen und auf der alten Stadtmauer errichtet, überragt der nördliche Haupttrakt bereits im Erdgeschoss die Obergeschosse der tiefer liegenden Nebentrakte. Das Erdgeschoss zurückspringend, vollflächig verglast mit vorgelagerten Stützen. Die Nebentrakte je dreigeschossig, ebenfalls mit in Teilen zurückversetztem Erdgeschoss. Der Gebäudekomplex wurde für das Gymnasium Andreanum errichtet und seitdem durch es genutzt. Eine Mehrzahl an Erweiterungs- und Neubauten auf dem Gelände nicht Bestandteil des ausgewiesenen Denkmals.
- Denkmalbegründung
- Der ursprüngliche Standort der Schule, ein von Conrad Wilhelm Hase errichtetes Schulgebäude, wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 zerstört. Dieter Oesterlen erbaute den neuen dreiteiligen Gebäudekomplex für das Gymnasium Andreanum, welches in den Jahren zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Fertigstellung des Neubaus 1962 an zahlreichen, wechselnden Standorten in Hildesheim angesiedelt war. Der Neubau erhielt neben der prägnanten Lage am Fuße der Michaeliskirche, die als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet ist, einen weiteren historischen Bezug, da der Haupttrakt auf dem Verlauf der alten Stadtmauer errichtet ist, diese ist bis heute in Teilen ablesbar. Die kubischen Baukörper nehmen die Hangstruktur auf und bilden so ein Zusammenspiel aus verschiedenen Geschosszahlen und Geländehöhen aus, das interessante Blickbeziehungen in Richtung der Kirche St. Michaelis oder auch innerhalb des Gebäudekomplexes über Baukörper hinweg ermöglicht. Auch auf Geländeebene wurde dieses Konzept aufgegriffen. Wege werden nicht durch Gebäudeteile unterbrochen, sondern laufen durch gezielt zurückspringende Erdgeschosse störungsfrei „durch diese hindurch“. Gläserne, transparente Erdgeschosse nehmen den Baukörpern ihre Massivität, lockern die Gebäudestruktur und -masse auf und schaffen eine fließende Verbindung zwischen dem Außen- und Innenraum. Die streng gerasterte Fassadengliederung mit harmonischen Proportionen setzt wesentliche Grundlagen der Braunschweiger Schule beispielhaft um. An der Erhaltung des Gymnasiums Andreanum besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte als beispielhafte Nachkriegs-Bildungsstätte sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes als Werk des überregional und vielfältig wirkenden Architekten Dieter Oesterlen und die von ihm mitbegründete „Braunschweiger Schule“, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwerte des Stahlbetonskelettbaus mit Sichtbetonfassaden und das so entstandene, harmonische Gesamtkonzept durch gezielt eingesetzte, architektonische Gestaltungsmittel mit Verknüpfung des Neubaus mit den historischen Ortsgegebenheiten, ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 37503569 | | Michaeliskloster
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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