Schloss Oldenburg
- Landkreis
- Oldenburg (Oldb), Stadt
- Gemeinde
- Oldenburg (Oldb), Stadt
- Gemarkung
- Oldenburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Innenstadt
- Adresse
- Schloßplatz 1
- Objekttyp
- Schloss (Bauwerk)
- Baujahr
- 1607
- bis
- 1897
- Personen
- Slevogt, Heinrich Carl
Greggenhofer, Georg
Prange, Johan
Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37456068
- Objekt-Nr.
- 260
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Gauss-Steine
- Denkmalthema Gauß: Das Schloss diente bei der französischen Militärtriangulation durch Oberst Epailly 1804/05 als Dreieckspunkt, während es bei der Hannoverschen Triangulation (1825) zwar angepeilt, aber nicht als orignärer Punkt genutzt wurde. In den Jahren 1835 bis 1837 wurde der Schlossturm durch Hofrat von Schrenk auf Grundlage der Arbeiten von Epailly erneut eingemessen.
- Beschreibung
- Im Süden der Altstadt, von Parade- und Schlosswall umgebenes dreiflügeliges, dreigeschossiges Schloss, zur Adelsresidenz im Stil der Renaissance unter Graf Anton Günther ausgebaut ab 1607. Unregelmäßig ausgebildete Anlage mit verkürztem Ostflügel, versiegeltem, schlicht gestalteten Innenhof, dieser geöffnet in südlicher Richtung. Eingezogener Turm auf rundem Grundriss als Abschluss des in der Straßenflucht verlaufenden abgeschrägten Gebäudeflügels. Unmittelbar neben der Nordwestecke des Schlosses als Hauptaugenmerk der straßenseitigen Fassade der sechsgeschossige, quadratische Turm mit geschweifter Haube und Laterne, ähnlich der Welschen Haube. An der Westfassade der Haupansicht reich gestaltetes Portal mit mehrgeschossigen Pilastern, Dekor und kleinen Austritten (nach Art eines französischen Balkons), in seinen Geschossen gestaffelt, von Westen erschlossen. Torhaus mit Durchfahrt in den Innenhof als Verbindungsbau zwischen dem niedrigeren, abgerückten Ostflügel und dem Nordflügel. Fassaden im Stil der Renaissance, hell geputzt und streng durch gleichmäßige, teils kleinteilige Rechteckfenster symmetrisch gegliedert. Bauphasen verschiedener Epochen deutlich ablesbar, darunter Merkmale des Klassizismus und des Historismus (Neorenaissance). Gebäudeecken durch ornamentierte Bossenquader betont, weiterer Dekor, darunter Masken und Hermenpilaster an der Hauptfassade. Zahlreiche kleine, regelmäßig nebeneinander aufgereihte Gauben durchbrechen das Mansarddach zumeist straßenseitig. Im Osten ehemaliger Wirtschaftshof mit zwei Remisen. Im Schlossinneren erhaltene bauzeitliche Raumabfolge und -gestaltung. Heute Nutzung als Landesmuseum mit zahlreichen Sammlungen sowie für Veranstaltungen.
- Denkmalbegründung
- Das Schloss gründet sich auf eine ehemalige Niederungsburg, welche wohl um 1155 von den Oldenburger Grafen angelegt wurde. Im 15. Jahrhundert erhielt die Anlage einen Ringgraben und wurde zur Wasserburg. 1607-15 erfolgte durch die Baumeister J. Reinhardt und A. Spezader der Umbau zum Residenzschloss im Stil der Renaissance. Mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ausbau zum Schloss aus Kostengründen eingestellt. 1737-43 initiierte der zwischenzeitliche dänische Statthalter die Umgestaltung der Schlossfassade mit Hauptportal sowie das Aufsetzen des Mansarddaches und den Neubau des großen Turmhelmes. 1773 übernahm das Haus Holstein-Gottorf die Anlage, zu diesem Anlass folgte 1774-78 die Errichtung Nordflügels, sogenannter Holmerflügel, von Hofbaumeister G. Greggenhofer, dieser im rechten Winkel ab 1817 von H. C. Slevogtum um den zweigeschossigen Bibliotheksflügel erweitert. Der ursprünglich südlich an die Hauptfassade anschließende "dänische Flügel" von 1744 wurde durch den Flügel mit Thronsaal von 1894-97 im Stil der Neorenaissance durch L. Freese ersetzt und an seiner abgeschrägten Südecke mit Erker und polygonalem Turm ergänzt. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die Reste der ursprünglichen Burg abgetragen und der umliegende Graben verfüllt. Von der inneren Ausstattung sind unter anderem das "Antiquarium" mit pompejanischen Malereimotiven von etwa 1800 sowie der Holmerflügel mit klassizistischen Festräumen erhalten. An der Erhaltung des Schlosses Oldenburg besteht aufgrund seiner orts- und landesgeschichtlichen Bedeutung als großherzogliches Schloss, seines bedeutenden Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch eine beispielhafte Schlossanlage von Beginn des 17. Jahrhunderts im Stil der Renaissance mit Erweiterungen der Neorenaissance, seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwerte im Außen- und Innenraum mit besonderem Fokus auf dem Erlebniswert der bedeutenden Innenraumgestaltung durch Überlieferung zahlreicher qualitätsvoller, historischer Prunkräume sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element des Schlossplatzes ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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