Kloster Blankenburg
- Landkreis
- Oldenburg (Oldb), Stadt
- Gemeinde
- Oldenburg (Oldb), Stadt
- Gemarkung
- Osternburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Oldenburg
- Objekttyp
- Heil- und Pflegeanstalt
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37415162
- Objekt-Nr.
- 132
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Gebäudekomplex der Heil- und Pflegeanstalt Kloster Blankenburg. Dominikanerinnenkloster 1294 geweiht, nach Plünderung 1499 1509 erneuert, 1529 mit Einführung der Reformation aufgelöst, anschließend gräfliches Vorwerk mit Brauerei. 1632 Armen- und Waisenhausstiftung, ab 1859 Heil- und Pflegeanstalt. 1949-1987 Altenheim und 1957-1988 z. T. psychiatrische Klinik, 1990-2011 Asylbewerberheim, seit 2015 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als Aufnahmestelle genutzt. Von der vorreformatorischen Klosteranlage der Westflügel der Klausur erhalten, später mit Torhaus und Brauhaus zur Dreiflügelanlage ergänzt. Ehemaliger Kreuzgang um 1860 abgerissen, dort und weiter nach Osten großer, aus fünf Flügeln bestehender Neubau der Heil- und Pflegeanstalt errichtet. Südlich davon die Kirche als Ersatzneubau des 19. Jhs. für die ehemalige Klosterkirche.
- Denkmalbegründung
- Kloster Blankenburg ist ein am östlichen Stadtrand von Oldenburg in der Hunteniederung gelegener Gebäudekomplex, für den nacheinander zwei Hauptnutzungsphasen prägend gewesen sind: von der Gründung im späten 13. Jh. bis zur Reformation 1529 das Dominikanerinnenkloster und von 1632 bis 1989 das Armen- und Waisenhaus, später übergehend in eine Nutzung als Heil- und Pflegeanstalt. Erstere Nutzung ist außerdem von kirchengeschichtlichem Zeugniswert, zweitere von sozial- und medizingeschichtlichem. Die Klostergründung durch ein Ritterkollegium und die Reformation sowie die anschließende Nutzung sind von landesgeschichtliches Bedeutung, während die Belegung der Gebäude während der NS-Zeit (Beteiligung an der sogenannten "Euthanasie", Lagernutzung) an eine der dunkelsten Perioden der deutschen Geschichte erinnert und daher sogar von nationalgeschichtlicher Bedeutung ist. Im Baubestand sind nur wenige Zeugnisse der Klosterzeit aufgehend erhalten (insbesondere der ehemalige Westflügel der Klausur), doch ist auch die Lage der Kirche und von zwei Flügeln der Heil- und Pflegeanstalt durch die zuvor dort stehenden Klosterbauten bestimmt. Sowohl die Kirche als auch die fünfflügelige, mit ihrem Ehrenhof im Osten fast schlossartige Anlage der Heil- und Pflegeanstalt sind als wichtige Zeugnisse des Bautypus in der Architekturgeschichte von damals so genannten "Irrenanstalten" des 19. Jhs. zu verorten (vgl. z. B. die Anlagen in Osnabrück und Göttingen). Es ist dabei kein Einzelfall, dass eine Heilanstalt in einem ehemaligen Kloster eingerichtet wurde (vgl. den Gertrudenberg in Osnabrück oder Haina in Hessen). Schließlich ist die Gesamtanlage für die Hunteniederung landschaftsprägend. An der Erhaltung der Gesamtanlage der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt "Kloster Blankenburg" besteht ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 37427168 | Heil- und Pflegeanstalt | Oldenburg (Oldb), Stadt - Osternburg - Oldenburg - Klostermark
37430117 | Kirche (Bauwerk) | Oldenburg (Oldb), Stadt - Osternburg - Oldenburg - Klostermark
37430141 | Klostergebäude | Oldenburg (Oldb), Stadt - Osternburg - Oldenburg - Klostermark
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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