Berliner Bär

Beschreibung: Allansichtige, freistehende Bronzeplastik des Berliner Bären auf zwei Natursteinplatten, die leicht über einen circa 1,50 m hohen Sockel aus Quadermauerwerk hervorkragen. Der Bär steht auf seinen Hinterpfoten mit dem Rücken zur Mauer der Treppenanlage und hat den Blick in Richtung des Rezipienten gerichtet. Die überdimensional großen Pranken sind abgewinkelt und weisen raumgreifend zum Betrachter, der Kopf ist aufrecht. Die Oberfläche der Bronzeplastik ist einheitlich poliert, stellenweise wird der Fellstrich mit Einritzungen angedeutet.

Denkmalbegründung: Die in der Ost-Berliner Gießerei Füssel gegossene Bronzeplastik eines Berliner Bären erinnert an die Bedeutung der Stadt Helmstedt als Grenzstadt zu DDR-Zeiten. Die Leipziger Bildhauerin Annelies Rudolph, geb. 14.12.1929, entwarf die Plastik in den Jahren 1960-61, als sie in Ost-Berlin lebte. Am 13.08.1962 stellte die Stadt Helmstedt die Plastik zum einjährigen Gedenken an den Mauerbau und die Trennung Berlins in Ost und West auf. Sie steht gegenüber des Bahnhofsgeländes an den Treppen zur Schöninger Straße, welche für die Plastik umgebaut wurden. Die Stadt West-Berlin schenkte anlässlich des Besuchs John F. Kennedys New Orleans 1963 einen Abguss. Im selben Jahr erhielt die bayerische Stadt Hof einen Abguss. Die Erhaltung der Plastik des Berliner Bären ist aufgrund ihres künstlerischen Werts, ihrer städtebaulichen Bedeutung als prägendes Element des Bahnhofsgeländes sowie ihrer geschichtlichen Bedeutung als Hinweis auf das geteilte Deutschland und ihrer ortsgeschichtlichen Bedeutung, da Helmstedt eine entscheidende Grenzstadt zwischen BRD und DDR war, öffentliches Interesse.