Pfarrkirche St. Ulrici-Brüdern
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Innenstadt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Schützenstraße 20
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1340
- bis
- 1978
- Personen
- Osterloh, Max
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37224967
- Objekt-Nr.
- 1360
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreischiffige, fünfachsige Staffel-Hallenkirche, erbaut um 1340 bis 1471 als Klosterkirche des Franziskanerklosters St. Maria, Franziskus und Bernward. Das Kirchenschiff abwechselnd mit schlanken, hohen, gotischen bzw. neugotischen Fenstern und Strebepfeilern mit Kreuzblumen. Im Osten ein dreijochiger Hochchor mit polygonalem Fünfachtel-Schluss und kleinem Dachreiter, weiterer größerer Dachreiter auf oktogonaler Grundfläche mit Glockenhaube im Westen des Chores. Kirchenschiff und Hochchor unter gemeinsamem steilem Satteldach mit regelmäßigen kleinen Schleppdachgauben. Nach Westen vorgesetztes spätgotisches Hauptportal mit Rundbogeneingang, Fialbekrönung und Satteldach, teils in der Umbauphase von 1869 stark verändert. Im Inneren Kreuzrippengewölbe auf oktogonalen Langhauspfeilern, nach Süden die Sakristei. Gotischer großer, reich verzierter Flügelaltar, Predella mit Maßwerkarkaden, gotisches Taufbecken aus der ehemaligen Ulrichskirche von 1440, neugotischer Lettner aus der Zeit 1901-04. Heutige Nutzung der Franziskanerklosterkirche als evangelische Kirche St. Ulrici-Brüdern.
- Denkmalbegründung
- Die Brüdernkirche ist eine Bettelordenskirche der Franziskaner, die sich um 1223 in Braunschweig niederließen. 1242 ist der Bau einer ersten Kapelle überliefert, 1340 wurde der Grundstein für die gotische Klosterkirche St. Maria, Franziskus und Bernward gelegt. Aufgrund der tobenden Pest, weiteren Seuchen und Hungersnöten konnte die Hallenkriche erst im Jahre 1452 fertiggestellt werden. Bis zum Jahre 1522 wurden weitere Konventsgebäude sowie ein Kreuzgang ausgebaut. Nach der Einführung der Reformation verließ der Orden im Jahre 1529 die Stadt, 1544 wurde der Kirchenbau zur Pfarrkirche der St. Ulrici-Gemeinde. Zu St.Ulrici-Brüdernkirche unbenannt ist der Bau städtebaulich insofern für die Stadt Braunschweig besonders, da nach dem Abzug der Ordensgemeinschaft der von ihnen eingebrachte Bautyp der Hallenkirche auch für weitere Braunschweiger Sakralbauten adaptiert wurde. In den Jahren 1861-65 wurde die Kirche von Carl Tappe, 1903-1904 von Max Osterloh restauriert, der Innenraum wurde dadurch weitestgehend historistisch purifiziert. Durch die Luftangriffe 1944 erlitt der Sakralbau schwere Zerstörungen, sodass sich die Wiederaufbaubestrebungen bis ins Jahr 1978 hinzogen. Der Dachstuhl der Kirche und ein Teil des Kirchgewölbes wurden durch die Luftmine zerstört, jedoch konnte sich ein Großteil der Innenausstattung des 14.-19. Jh. erhalten. An der Erhaltung der Pfarrkirche besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie für Kultur- und Geistesgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte sowie bedeutende Innenraumgestaltung, wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36001357 | Klosteranlage | St.-Ulrici-Brüdern-Kirche; ehem. Franziskanerkloster
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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