St.-Martini-Kirche
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Innenstadt
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- An der Martinikirche 10
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1190
- bis
- um 1250
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37215637
- Objekt-Nr.
- 19
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreischiffige, siebenjochige Hallenkirche mit einem 5/8 geschlossenen Chorpolygon, geraden Schlüssen der beiden Seitenschiffe sowie einer Doppelturmfassade mit steilen Zeltdächern. Das Kirchenschiff in Quadermauerwerk ist mit schmalen Spitzbogenfenstern und maßwerkgefüllten, den Traufgesimsen aufsitzenden Giebeln und dazwischenliegenden Strebepfeilern gegliedert. Der Westturm mit dem rundbogigen Säulenportal verfügt ansonsten überwiegend über eine schmucklose Fassade, ein mit kleinen Rundbogenfenstern unterbrochener kubischer Unterbau der achteckigen Türme. Das raue, ehemals verputzte Bruchsteinmauerwerk aus Rogenstein vom nahen Nußberg ist jeweils im Verlauf der Eckquaderung durch einen eingestellten Rundstab betont. Das Innere der Kirche erhielt seine Proportionen von den gurtlosen Kreuzgratgewölben der ersten vier Mittelschiffsjoche, die noch aus der romanischen Bauphase stammen. Bemerkenswerte Ausstattungsstücke sind der barocke Hochaltar von Detlev Jenners aus dem Jahre 1722/1725, die 1621 fertiggestellte reliefgeschmückte Alabasterkanzel von Georg Röttger sowie der Orgelprospekt mit reichem Schnitzwerk von ca. 1630. Besonders reich ausgestattet ist die an das zweite Joch des südlichen Seitenschiffes angebaute Annenkapelle, eine Familienkapelle die 1434 – 1438 gebaut und an der Ostwand mit einem Altar versehen wurde.
- Denkmalbegründung
- Um 1190 wurde begonnen, die Pfarrkirche zu erbauen. Sie steht damit in der direkten Nachfolge der Domkirche St. Blasius. Zuerst wurde im Osten eine dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet, Anfang des 13. Jahrhunderts wurden der Westbau mit der Doppelturmfassade und das Langhaus errichtet. Bereits um 1250 setzte der Umbau der im gebundenen System errichteten Basilika zur gotischen Hallenkirche ein, der sich in mehreren Schritten über knapp 100 Jahre hinzog. Mehrere Umbauten folgten, jedoch zeigt der Außenbau von St. Martini noch seine sehr klar stilistisch zweigeteilte Gestalt, das 13. und 14. Jahrhundert hat den eigentlichen Kirchenraum im Sinne der Gotik umgeformt, sodass Strebepfeiler, Zwerchgiebel und hohe Spitzbogenfenster des stark rhythmisierte Außenbau der Halle in einem kontrastreichen Verhältnis mit dem nur äußerst sparsamen gegliederten, massigen Westbau steht. Das Turmwerk der Martinikirche ist unter den Braunschweiger Kirchen das einzige, das noch in romanischer Zeit vollendet wurde. Die Erhaltung der St.-Martini-Kirche liegt aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte wie auch aufgrund ihrer durch die erhaltene Ausstattung manifestierten künstlerischen sowie der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36001530 | Marktplatz (Baukomplex) | Altstadtmarkt
36001616 | Altstadt (Baukomplex) | Altstadtbereich An der Martinikirche
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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