Bahnhof Helmstedt Emmerstedter Straße

Beschreibung: Typischer kleiner Landbahnhof der Zeit um 1900. Zweigeschossiger Ziegelbau mit Drempel unter flachgeneigtem Satteldach. Im Westen um einen Meter hevorspringende Eckrisalite zur Straßen- und zur Gleisseite unter flachgeneigtem Dreiecksgiebel mit Holzstrebewerk. Abgetreppte Fensterlaibungen der segmentbogigen Fensterstürze. Gliedernde schwarz glasierte horizontale Ziegelbänderungen. Der Güterschuppen ist durch einen Zwischenbau, im Erdgeschoss zur Gleisseite hin Dienstraum, zur Straßenseite ein Treppenhaus, und einer Dienstwohnung im Obergeschoss mit dem Empfangsgebäude verbunden. Er wurde mindestens in zwei Bauabschnitten errichtet, wobei die Längsseite drei Tore unter jeweils flachen Giebeln aufweisen. Die Satteldächer laufen an den Traufen zusammen. Das Dach hat zu den Giebeln einen leichten Überstand, der durch Freigespärre getragen wird. Die Ausbildung der Fenster und Türen als auch der Gewände entspricht denen des Empfangsgebäudes. Der östliche, verputzte Abschnitt des Güterschuppens wurde nachträglich angebaut und ist unterkellert.

Denkmalbegründung: Der Bahnhof an der Emmerstedter Straße wurde wohl 1895 gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Helmstedt-Oebisfelde am 01.09.1895 errichtet. Die Notwendigkeit des Baus dieser Strecke ist durch die Industrie im Allertal mit Zuckerfabriken, Spiritusbrennereien und Ziegeleien bedingt. An der Erhaltung des nordöstlich der Kernstadt Helmstedts gelegenen Bahnhofkomplexes an der Emmerstedter Straße besteht aufgrund der stadtgeschichtlichen Bedeutung für die Erschließung von Gütertransport im Anschluss an der bereits erschlossenen Güter- und Personentransport südlich der Altstadt gelegenen Bahnstrecke sowie als Zeugnis- und Schauwert für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte ein öffentliches Interesse.