Bebauung Marktplatz
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Artland [Sg]
- Gemeinde
- Quakenbrück, Stadt
- Gemarkung
- Quakenbrück
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Quakenbrück
- Adresse
- Markt 7
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- um 1800
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37129345
- Objekt-Nr.
- 55
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hausbau-Quakenbrueck
- Beschreibung
- Repräsentatives, giebelständiges, zweigeschossiges Wohn-/Geschäftshaus, Fachwerk mit Ziegelausmauerung, Satteldach, errichtet wohl um 1800. Nordgiebel als Schaufassade mit Ladeluke, Kranbalken und mittigem Zugang über Sandsteinstufen. Das ursprüngliche Kaufmannshaus heute als Stadtmuseum genutzt.
- Denkmalbegründung
- Freistehend erhebt sich an repräsentativer Stelle im Süden des Marktplatzes das ehemalige Kaufmannshaus als herausragendes Beispiel des Gebäudetypus, der tief in die Grundstücksparzellen eingreifend einst die Lange Straße und den Markt in geschlossener Bebauung bestimmten. Bauhistorisch und konstruktionsgeschichtlich interessant ist, dass unter den älteren Kaufmannshäusern eine Mischform aus Geschoss- und Stockwerksbauweise gewählt wurde, obwohl der reine Stockwerksbau bekannt war. Nach 1750 wurden die Gebäude durchweg stockwerksweise abgezimmert. Aufgrund von nachträglichen Ladeneinbauten sind die ursprünglichen Raumstrukturen kaum noch nachvollziehbar. Wahrscheinlich wurden die jüngeren Häuser aus der Zeit nach 1800 durch einen Mittellängsflur erschlossen, beidseitig von Wohn- und Geschäftsräumen begleitet und rückwärtig von einer Küche und einer Kammerzone abgeschlossen – wohl in Tradition des Wohndielenhauses. Doch ähnlich wie bei den eingeschossigen Wohnhäusern der Handwerker und Tagelöhner in den Seitenstraßen der Stadt ist anzunehmen, dass die Kaufhäuser ebenfalls eine Vielfalt im Raumgefüge aufwiesen. Das Dachgeschoss der großen Fachwerkbauten bot viel Speicherraum, zu dem die Waren mittels Kran heraufgezogen wurden. Das klassizistische Kaufmannshaus am Markt 7 ist eines der wenigen Dokumente dieses Bautyps, das sowohl in seiner Substanz und als auch in seinem Erscheinungsbild, im Inneren wie im Äußeren, relativ authentisch erhalten ist. Die hier auffällige Giebelsymmetrie wiesen wohl auch andere Kaufmannshäuser dieser Zeit auf. Der vermehrte Wohnraum, aber vor allem das Repräsentationsbedürfnis waren wohl Gründe für die Entwicklung derartiger Baukonstruktionen. Einheitlichkeit im Erscheinungsbild der zweistöckigen Giebelhäuser wurde durch gemeinsame Konstruktions- und Zierformen geschaffen. Somit entstand ein harmonisches Orts- und Straßenbild in diesem Quartier in Quakenbrück. An der Erhaltung des Wohn- und Geschäftshauses besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau-, Bau-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, aufgrund der wissenschaftlichen Bedeutung wegen seines Beispielwertes und ungestörten Überlieferungswertes und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägendem Einfluss auf das Straßenbild und das räumliche Gefüge des Marktplatzes ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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