Altes Rathaus - Nordflügel
- Landkreis
- Region Hannover
- Gemeinde
- Hannover, Stadt
- Gemarkung
- Hannover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Mitte
- Adresse
- Am Markte 14
- Objekttyp
- Rathaus
- Baujahr
- um 1230
- bis
- 1882
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 37040244
- Objekt-Nr.
- 6112
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger Massivbau aus Lindener Kalkstein mit Backsteinummantelung, die um 1400 im Zusammenhang mit der gotischen Neugestaltung angebracht wurde. Über den zwei durch einen Terrakottafries getrennten Geschossen ein mächtiges Satteldach mit fialengeschmückten Dachhäuschen sowie westlich und östlich abschließenden fünfgeschossigen, reich geschmückten Giebeln in neun Achsen zwischen übereck gestellten Fialen. Die nach oben abnehmenden Geschosshöhen bei gleichbleibender Fialengröße verleihen den Giebeln Ausgewogenheit und Eleganz. An den gliedernden Teilen dunkelbraune und grün glasierte Formsteine in schichtweisem Wechsel. Der westliche Giebel nach Kriegszerstörung erneuert. Während die Segmentbogenfenster der Vollgeschosse auf Hase zurückgehen, sind im Terrakottaschmuck wesentliche gotische Teile erhalten. Die ältesten Reliefs sind wohl schon vor 1453 entstanden.
- Denkmalbegründung
- Der zur Marktkirche ausgerichtete Nordflügel der Vierflügelanlage ist der älteste Bauteil des Alten Rathauses und wurde um 1230 erbaut. Im Untergeschoss befand sich ein öffentliches Lager- und Kaufhaus, darüber der Versammlungs- und Festsaal. Zwischen 1350 und 1412 Neugestaltung in gotischen Formen. 1453-55 ist der Bau erneut durch die Ratsbaumeister Cord und Ludeke Haverkoper ergänzt und umgebaut und 1490 im Süden durch die Anfügung der Gerichtslaube erweitert worden. 1877-82 Restaurierung der mittelalterlichen Teile durch Conrad Wilhelm Hase. Im Zweiten Weltkrieg mitsamt der Ausstattung Hases ausgebrannt, das Äußere 1951-53 wiederhergestellt. Als ältester Profanbau der Stadt Hannover ist das Alte Rathaus samt seiner Ergänzungs- und Umbauten sowie der Restaurierungen nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowohl von Bedeutung für die Ortsgeschichte als auch für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte. Mit seiner aufwendigen Fassadengestaltung, den Staffelgiebeln, Fialen, Erkern und dem Terrakottaschmuck sind die ältesten und zeitgleich mit der Marktkirche errichteten Bauteile die südlichsten Bauten der norddeutschen Backsteingotik. Die Ergänzungen und Restaurierungen des 19. Jahrhunderts durch August Heinrich Andreae und Conrad Wilhelm Hase sind beispielhaft für die Architektur der Hannoverschen Schule. Aufgrund dieser herausragenden Gestaltwerte und seiner Bedeutung für die Bau- und Kunstgeschichte liegt die Erhaltung der Vierflügelanlage des Alten Rathauses im öffentlichen Interesse. Neben seiner geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung ist es wegen seines prägenden Einflusses auf das Ortsbild und auf das räumliche Gefüge des Marktplatzes zudem von städtebaulicher Bedeutung.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 30590796 | Siedlungskern (Ortskern) | Am Markte / Hanns-Lilje-Platz
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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