Fürstliches Residenzschloss, südöstliches Kavaliershaus
- Landkreis
- Schaumburg
- Gemeinde
- Bückeburg, Stadt
- Gemarkung
- Bückeburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bückeburg
- Adresse
- Schloßplatz 2 ,2a
- Objekttyp
- Schloss (Bauwerk)
- Baujahr
- 1895
- bis
- 1899
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36825541
- Objekt-Nr.
- 351
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger Bruchsteinbau als bewegter Baukörper mit diversen Vorbauten und Dachaufbauten, errichtet 1895-99. Korrespondiert mit dem zeitgleich errichteten Nordostflügel. Beide Baukörper sind an der Erschließungsachse der Schlossinsel nahezu gespiegelt als gegenüberliegende Flügelbauten auf abgeknickter Grundfläche errichtet und rahmen den Innenhof des Schloss nach Osten ein. Der solitäre Baukörper im Südosten wird durch drei Elemente mit Satteldach an seinem Anfang, Ende und zur außermittigen Erschließung gegliedert. Die jeweils entstehenden Giebeldreiecke sind mit leicht erhöhtem First als Welsche Giebel mit renaissancistischem Dekor in Werksteinteilen ausgeführt. Der Haupteingang wird durch zwei aus der Fassade auskragende dreigeschossige Türme auf oktogonalem Grundriss mit spitzen, hohen Glockendächern flankiert. Vom Innenhof abgewandt auf der Außenseite des Nordostflügels befinden sich zwei weitere dreigeschossige Türme, diese jedoch auf größeren quadratischen Grundflächen errichtet, einer mit einem konkav gewölbtem Zeltdach, einer mit einem flachem Zeltdach mit offener Laterne. Alle Fassaden sind mit zahlreichen Fenstern und Geschossgesimsen symmetrisch gegliedert. Das zweite Obergeschoss ist zusätzlich durch Lisenen und Pilaster optisch hervorgehoben. Im Inneren zahlreiche Räume und Raumstrukturen mit prunkvollem Stuck, beweglicher und baufester Ausstattung, erhalten. Das südöstliche Kavaliershaus wird durch das Niedersächsische Landesarchiv, ehemals Staatsarchiv, genutzt.
- Denkmalbegründung
- An der südwestlichen Landesgrenze von Niedersachsen befindet sich die auf Basis des zu Beginn des 14. Jahrhunderts (erstmals urkundlich erwähnt 1304) durch den Grafen zu Holstein-Schaumburg errichteten Wehrturms mit Nebengebäuden gebaute Anlage, in Umfang und Gestalt durch die nachfolgenden Generationen und Jahrhunderte stark geprägt. An der Stelle voriger unregelmäßiger Baukörper der Vierflügelanlage wurden ab 1895 als nordöstliche und südöstliche Einrahmung des Schlossinnenhofs zwei Kavaliershäuser im Stil der Neorenaissance etwa zeitgleich mit der umfassenden Renovierung der Stadtkirche Bückeburg mit Elementen der Weserrenaissance errichtet. Hierbei wurden in einer Vielzahl von Baumaßnahmen seit dem 16. Jahrhundert entlang der Weser mittelalterliche Burgen zu repräsentativen Adelssitzen aus- und umgebaut. An der Erhaltung des südöstlichen Kavaliershauses von Schloss Bückeburg besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen von Orts- und Landesgeschichte als Bestandteil des fürstlichen Residenzsitzes sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Erweiterung des fürstlichen Residenzschlosses auf Basis einer mittelalterlichen Wehranlage mit einem Antlitz der Neorenaissance und Weserrenaissance und seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte dieser Architekturepochen, seiner bedeutenden Innenraumgestaltung mit prachtvoller beweglicher und baufester Ausstattung und erhaltenen Raumfolgen mit Wohnnutzung sowie aufgrund der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild mit Einsehbarkeit von dem äußeren Ufer des Schlossgrabens, auf das Ortsbild als sichtbare Landmarke sowie wegen seines prägenden Einflusses als Element des räumlichen Gefüges der Schlossanlage des Residenzschlosses Bückeburg, ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36800043 | Schlossanlage | Schlossanlage Bückeburg
- Weiterführende Links
- Darstellung der Baugeschichte auf der Internetseite von Schloss Bückeburg
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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