Fürstliche Musikschule Bückeburg
- Gemeinde
- Bückeburg, Stadt
- Gemarkung
- Bückeburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bückeburg
- Adresse
- Friedrich-Bach-Straße 1
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1913
- bis
- 1914
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36824734
- Objekt-Nr.
- 161
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hochschullandschaft
- Die Fürstliche Musikschule wurde am 1. Oktober 1913 von Fürst Adolf II. zu Schaumburg-Lippe für den Verband Deutscher Chor- und Orchesterleiter gegründet, dem die als Orchesterhochschule dienen sollte. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch die für den 1. Oktober 1914 vorgesehene Aufnahme des Schulbetriebs. Stattdessen entstand 1917 das Institut für musikwissenschaftliche Forschung, das den Neubau fortan nutzte. Erst nach Kriegsende konnte im Oktober 1919 auch der Akademiebetrieb unter dem Namen "Collegium musicum" aufgenommen werden, als Lehrer fungierten ehemalige Musiker der aufgelösten fürstlichen Hofkapelle. Nach anfänglich guter Nachfrage ging der Schulbetrieb aber während der Weimarer Republik immer mehr zurück. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde die Fürstliche Musikschule in ein kommunales Stiftungsvermögen überführt, das Institut für musikwissenschaftliche Forschung wurde damit nach Berlin abgegeben. Die Musikschule wurde in eine Heeresmusikschule umgewandelt, die am 25. November 1935 mit einem Weihefestakt neu eröffnet wurde. Besonderer Wert wurde laut Zeitungsberichten auf das „Musizieren beim Marschieren“ gelegt. Zum 1. April 1939 wurde die Heeresmusikschule schließlich dem Reichskriegsministerium unterstellt. Mit dem Zweiten Weltkrieg endete die Geschichte der Heeresmusikschule, und damit auch ihrer Vorgängereinrichtung, der Fürstlichen Musikschule.
- Beschreibung
- Verputzter Massivbau mit bauzeitlichen Sprossenfenstern unter Walmdach, westseitiger Queranbau. Von vier dorischen Säulen gestützter Balkon über dem Haupteingang im fünfachsigen Mittelrisalit an der Ostfassade. Erbaut 1913-14 als Fürstliche Musikschule, ab 1935 Heeresmusikschule, bis 1989 Standortverwaltung der Bundeswehr, danach in Besitz eines privaten Unternehmens.
- Denkmalbegründung
- Die ehemalige Fürstliche Musikschule ist neben dem Mausoleum eines der größten Bauprojekte der Zeit des letzten regierenden Fürsten, Adolf II. zu Schaumburg-Lippe. Als Hochschule stellte es einen Versuch dar, das kleine Fürstentum in der Hochschullandschaft des Deutschen Kaiserreichs zu etablieren. Auf einem Eckgrundstück an der Kreuzung mehrerer größerer Straßen gelegen prägt es mit einer elfachsigen neoklassizistischen Fassade das Bild des alten westlichen Ortseinganges gegenüber dem Schlosspark. An der Erhaltung der ehemaligen Fürstlichen Musikschule besteht aufgrund der geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte der Stadt Bückeburg als Residenzort der Schaumburger Fürsten, ihres bau- und kunstgeschichtlichen Schauwertes und als ein für den kaiserzeitlichen Hochschulbau charakteristischer Bautypus, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch ihre prägende Wirkung auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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