Villa Strauß
- Gemeinde
- Bückeburg, Stadt
- Gemarkung
- Bückeburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bückeburg
- Adresse
- Georgstraße 5
- Objekttyp
- Villa
- Baujahr
- 1864
- bis
- 1865
- Personen
- Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36824501
- Objekt-Nr.
- 167
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Auf einem Eckgrundstück mit Garten gelegener zweigeschossiger Massivbau in roten Backstein auf hohem Kellergeschoss; in verschiedene Abschnitte gruppierter Baukörper auf asymmetrischem Grundriss. Durch Ziegelziersetzung mit zum Teil geformten und glasierten Backsteinen geschmückte Fassaden in neugotischem Stil, beonders markant der zur Georgstraße gerichtete sogenannte Übereckfialengiebel. Repräsentativer Eingang am nördlichen Flügel mit dem Sandsteinrelief des in einen Vierpass eingearbeiteten Wappens des Bauherrn. Zum westlich gelegenen Garten ist eine erhöhte Terrasse angebaut. Ein nördlich gelegenes kleines, stilgleiches Nebengebäude bildet mit dem Hauptgebäude ein Ensemble. Erbaut 1864/65 von Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) für Victor v. Strauß (1809-1899, ab 1872 Victor v. Strauß und Torney).
- Denkmalbegründung
- Nach dem Bau seines eigenen (nicht erhaltenen) Wohnhauses in Hannover 1860/61 nutzte Hase den Auftrag zum Bau der Villa Strauß, um in exemplarischer Weise die Merkmale der von ihm mitbegründeten Hannoverschen Schule des neugotischen Backsteinbaus vorzuführen. Bezeichnend dafür ist die fast ausschließliche Verwendung von unverputztem Backstein auch für stilprägende Schmuckelemente wie den sogenannten Übereckfialengiebel, ebenso die seit Mitte des 19. Jh. besonders für den Villenbau geforderte Entwicklung der Bauten aus dem Grundriss "von innen nach außen", wodurch die sichtbar "malerische Gruppierung" der unterschiedlichen Bauabschnitte erzeugt wird. So treten z. B. wie bei Hases eigenem Wohnhaus auch bei der Bückeburger Villa die Toiletten als turmartiger Vorbau aus der Fassade hervor. Die Villa Strauß gehört zu den bedeutendsten Profanbauten im Werk Hases und gilt als "eines der wenigen [erhaltenen] Beispiele der frühen Villenarchitektur der Hannoverschen Schule" (Kokkelink 1998), sie prägt nicht zuletzt aufgrund der Lage auf einem Eckgrundstück gegenüber dem Park des Neuen Palais‘ das Bild der Georgstraße wesentlich. Als Werk des überregional bekannten Architekten und Wohnsitz bedeutender Mitglieder der Familie v. Strauß und Torney besitzt das Gebäude einen orts-, kunst- und personengeschichtlichen Zeugnis- und Schauwert sowie eine städtebaulich straßenbildprägende Bedeutung, seine Erhaltung ist daher in öffentlichem Interesse.
- Literatur
- 30933706 (315)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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