Park Rittergut Remeringhausen
- Landkreis
- Schaumburg
- Gemeinde
- Stadthagen, Stadt
- Gemarkung
- Reinsen-Remeringhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Reinsen-Remeringhausen
- Adresse
- Heuerßer Straße
- Objekttyp
- Gutspark
- Baujahr
- 1805
- bis
- 1806
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36806748
- Objekt-Nr.
- 280
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der kleine, zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Plänen des hessischen Hofgärtners Georg Wilhelm Homburg angelegte Landschaftspark befindet sich östlich des Gutshofes außerhalb der umfriedenden Graft. Auf annähernd rechteckiger Grundfläche entwickelt sich zunächst ein großer von hainartigen Gehölzbeständen umsäumter Wiesenraum, der über eine Brücke vom Gutshof erreicht wird. Nach Osten schließt sich jenseits eines kleinen Teiches eine weitere offene Partie mit einem Aussichtshügel an, der von einem Kranz aus Rosskastanien betont wird. Hinter einem dichten Gehölzriegel öffnet sich von hier aus ein großer, regelmäßig geformter Obstgarten, der in die landschaftliche Gestaltung eingefügt und von dieser im Osten und Süden umfasst wird. Als besondere Staffage wurde am südlichen Rand eine Wassermühle einbezogen, die der ansonsten in sich geschlossen gestalteten Anlage eine Öffnung zur umgebenden Landschaft verschafft. Als planerische Kuriosität darf wohl die Errichtung von vier Toranlagen jeweils an den Enden des rechteckigen Grundrisses des Parks gesehen werden, die jedoch nicht mehr in Gänze erhalten sind. Von der ursprünglichen, weit umfangreicheren Gestaltung der Gutsanlage mit Gärten und gärtnerisch geformten Landschaftspartien zeugen noch heute ein kleineres Gartenstück zwischen altem Herrenhaus und Graft sowie die Nutzgärten nördlich und südlich der Torhäuser. Die lange geradlinige Zufahrt von Westen war als Allee angelegt, woran heute noch eine Reihe von Obstgehölzen erinnert und als markantes Landschaftszeichen in die gärtnerische Gesamtgestaltung einbezogen ist.
- Denkmalbegründung
- Der kleine Landschaftspark des Gutes Remeringhausen ist als Teil einer ehemals umfangreicheren gärtnerischen Gestaltung der Gesamtanlage ein wichtiges Dokument der Gartenkunst in Niedersachsen der Phase des so genannten zonierten Landschaftsgartens. Noch heute kann die Gestaltungsidee des hessischen Hofgärtners Georg Wilhelm Homburg aus der Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts gut nachvollzogen werden, die das Zierende und Nützliche miteinander verbindet und eine Form von "ornamentet farm" anstrebte. Darauf weisen heute noch verschiedene Einzelgärten und Gestaltungselement im Gutsbezirk, insbesondere aber die Gliederung in Park sowie eingefügten Obstgarten hin. Hiermit hatte sich Homburg an fürstlichen Vorbilder orientiert, die Idee jedoch explizit auf eine kleine, frei in der Landschaft angeordnete Gutsanlage übertragen. Ziel war dabei die Modernisierung des Erscheinungsbildes des Gutshofes durch Mittel der Gartenkunst. Dem Gutspark kommt aufgrund eines hohen Zeugnis- und Schauwertes für die Geschichte der Gartenkunst in Niedersachsen, durch eine beispielhafte Ausprägung sowie als Werk eines überregional tätigen Gartenkünstlers eine geschichtliche Bedeutung zu. Er ist sowohl prägend für die gesamte Gutsanlage wie auch für das Erscheinungsbild in der Landschaft, weshalb ihm eine städtebauliche Bedeutung attestiert werden kann. Ein öffentliches Interesse am Erhalt des Gutsparks ist insbesondere durch eine künstlerischer Bedeutung begründet, die sich aus überregional nicht alltäglichen Gestaltwerten ergibt. Er trägt in besonderer Weise zur Erlebnisqualität des historischen Ortes bei.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36799916 | Gutshof (Baukomplex) | Rittergut Remeringhausen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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