St. Martini-Kirche
- Gemeinde
- Stadthagen, Stadt
- Gemarkung
- Stadthagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Stadthagen
- Adresse
- Am Kirchhofe
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 13.Jahrhundert
- bis
- 14.Jahrhundert
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36802086
- Objekt-Nr.
- 45
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreischiffige, vierjochige, gotische Hallenkirche mit umgangsähnlichem, polygonalem Ostabschluss. Einheitlich Achteckpfeiler und Kreuzrippengewölbe. Quadratischer Westturm unter Satteldach. Chorbereich mit Grablege der Grafen v. Holstein-Schaumburg (datiert 1318). Dreigeschossiger Westturm mit spitzbogigem Westportal unter Satteldach in Quadermauerwerk Kleinquadermauerwerk durch Gesimse und Mauerrücksprung gegliedert. Steile Dreiecksgiebel an der West- und Ostseite. Das Langhaus erstreckt sich auf rechteckigem Grundriss mit quadratischen Mittelschiff- und leicht gestreckten Seitenschiffjochen. Gegliedert wird die Fassade durch breite Spitzbogenfenster zwischen gestuften Strebepfeilern, an der Südseite Strebepfeiler durch Giebel- und Kreuzblumenaufsätze bekrönt. Das zweite Langhausjoch hat beidseitig ein Spitzbogenportal. Sakristeianbau über zwei Joche (14.Jh.) über eine Treppe erreichbare Westtür (dat. 1731). Als nördlicher Turmanbau eine gewölbte zweigeschossige Trinitatiskapelle (erste Hälfte 16. Jh.). Auf der Südseite kleines, schlichtes Beinhaus (erste Hälfte 15. Jh.); an der Südseite spätgotische Reliefdarstellungen (u.a. Grabplatten) und aus einzelnen Tafeln zusammengesetzt und unvollständig erhaltene typologische und allegorische Szenen (u.a. Einhornjagd, Christus in der Kelter, Jüngstes Gericht). Der Orgelprospekt ist als wertvolles Ausstattungsstück des Kirchenraumes zu bewerten.
- Denkmalbegründung
- Die Martini-Kirche in Stadthagen wurde erstmals um 1230 als Pfarrkirche erwähnt, womöglich ging sie aus der Klosterkirche eines nach Rinteln verlegten Zisterzienserklosters hervor. Aus dieser kreuzförmigen Basilika ging nach Umbau Ende des 13. Jahrhunderts die gotische Hallenkirche mit neuem Westturm hervor. Aufgrund der beispielhaften Ausführung als eine gotische, querhauslose Hallenkirche liegen baugeschichtliche Schau- und Zeugniswerte vor. Als Grabeskirche der Landesherrschaft Schaumburg-Lippe hat sie neben ihrer siedlungsgeschichtlichen auch ortsgeschichtliche Bedeutung. Die Ausstattung - u.a. Orgel - hat aufgrund der authentischen, ungestörten Überlieferung zudem künstlerischen und wissenschaftlichen Wert. Das Bauwerk prägt den umgebenen Kirchhof mit seiner angrenzenden Bebauung (u.a. Pfarrwitwenhaus, Oberpfarre, Kantorhaus, Freihof Mädel) und hat neben des anlagenbildprägenden Einflusses auf das räumliche Gefüge auch eine straßen- und ortsbildwirksame Bedeutung. Aufgrund dieser geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründe liegt die Erhaltung der Stadtkirche St.Martini Stadthagen im öffentlichen Interesse
- Literatur
- 30933706 (1229-1233)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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