Erdwerk

Magnetometerbild des jungsteinzeitlichen Erdwerks mit Hervorhebung der Gräben und Untersuchungsflächen. (2012)

Luftbild der beiden Untersuchungsflächen mit den Grabenköpfen des neolithischen Erdwerks (oben) und dem frühmittelalterlichen Befund (unten). (2011)

Backtellerfragment. M.1:3. (2011)

Scherbenkonzentration mit Mahlsteinbruchstück in einem der Erdwerksgräben. (2012)
- Landkreis
- Nienburg (Weser)
- Samtgemeinde
- Mittelweser [Sg]
- Gemeinde
- Stolzenau
- Gemarkung
- Müsleringen
- Objekttyp
- Erdwerk
- Denkmalstatus
- Archäologische Fundstelle
- Im Denkmalverzeichnis
- Nein
- Objekt-ID
- 36716331
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Archäologie
- Denkmalthema
- Monumentale-Erdwerke
- Beschreibung
- Stark segmentierte, halbkreisförmige Doppelgrabenanlage in seichter Spornlage mit mind. fünf Erdbrücken und einer Fläche von ca. 4 ha. Außen- und Innengraben lassen sich auf einer Länge von ca. 204 m verfolgen. Die Gräben des Erdwerkes sind bis zu 2 m tief und max. 5,20 m breit. Bei einer Befliegung im Juni 2008 konnten durch H.-D. Freese im Getreidebewuchs positive Bewuchsmerkmale von Siedlungsgruben bzw. Grubenhäuser und das Erdwerk beobachtet werden. Im nachfolgenden Jahr wurde ein Profilschnitt durch den äußeren Graben durch den Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V. angelegt. Hierbei konnte die jungneolithische Zeitstellung der Anlage bestätigt werden. Die Grabungen und geophysikalischen Untersuchungen in den Jahren 2011 bis 2013 durch die Universität Hamburg unter der Leitung von B. Ramminger konnten in Kooperation mit der Kommunalarchäologie und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern des F.A.N. durchgeführt werden. Die Grabungen brachten tausende keramische und lithische Funde zutage. Es ist festzustellen, dass unter den Keramikformen von Müsleringen zahlreiche Leitformen der Stufe MK II vertreten sind. Mit Ausnahme eines Tulpenbechers vom Typ 1 nach LÜNING (1968), der Leitform der Stufe MK I ist, aber auch der Variante 2 entsprechen könnte, die erst in der Stufe MK II auftritt, gehören alle Formen in die Stufen MK II–III, wobei einige Formen eine längere Laufzeit bis in das jüngere Michelsberg aufweisen. Eine Besonderheit bilden die stichverzierten Trichterrandgefäße, die sich nicht in die gängigen Systematiken michelsbergzeitlicher Keramik einpassen lassen. Die Parallelen im südwestlichen Ostseeraum – einer Einflussnahme der Michelsberger Kultur auf die Genese der frühtrichterbecherzeitlichen Keramik vorausgesetzt – belegen jedoch das späteste Einsetzen der stichverzierten Trichterrandgefäße innerhalb der frühen Stufe MK II mit einer Laufzeit in die Stufe MK III. Die ausschließlich an Holzkohle gewonnen 14C-Daten aus dem Erdwerksgraben von Müsleringen passen sich mit einer Zeitspanne von etwa 4100 bis 3900 calBC gut in den durch die typologischen Keramikanalysen zu erwartenden Zeitraum ein und bestätigen den Nachweis des Überganghorizontes Stufe MK II zu III.
- Weiterführende Links
- Grabungsbericht von 2013
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Magnetometerbild des jungsteinzeitlichen Erdwerks mit Hervorhebung der Gräben und Untersuchungsflächen. (2012)

Luftbild der beiden Untersuchungsflächen mit den Grabenköpfen des neolithischen Erdwerks (oben) und dem frühmittelalterlichen Befund (unten). (2011)

Backtellerfragment. M.1:3. (2011)

Scherbenkonzentration mit Mahlsteinbruchstück in einem der Erdwerksgräben. (2012)