Haus Franck
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Steinberg
- Adresse
- Vititorwall 7
- Objekttyp
- Einfamilienwohnhaus
- Baujahr
- 1929
- bis
- 1930
- Personen
- Ehelolf, Heinrich
Heister, Daniel
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36624793
- Objekt-Nr.
- 2199
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bauhaus-Stil
- Beschreibung
- Einfamilienhaus, erbaut 1929-30 nach Entwürfen des Goslarer Architekturbüros Heinrich Ehelolf & Daniel Heister für Walter Franck. Zweigeschossiger Massivbau mit flach geneigtem Walmdach, frei stehend in offener Straßenrandbebauung; im Erdgeschoss gerundeter Vorbau (Westseite) und rechtwinkeliger Vorbau (Südseite), im Obergeschoss Loggia (Nordwestecke); Putzfassade, horizontale Fensterbänder mit Backsteinmauerwerk zwischen den Fenstern. Vorgarten mit bauzeitlicher Einfriedung, (Klinkerpfeiler, Sandsteinsockel)
- Denkmalbegründung
- Das Einfamilienhaus wurde am Vititorwall, unmittelbar vor dem Wallgraben der nördlichen Stadtmauer, in einem seit der späten Kaiserzeit zum Villengebiet ausgebauten Vorstadtbereich der Stadt Goslar für einen Maschinendirektor der Preussag errichtet. Mit seiner geometrischen Formensprache, geprägt durch eine straßenseitig als Flachdach in Erscheinung tretende Dachform sowie horizontale Fensterbänder, greift das Wohnhaus mehrere für das Neue Bauen in der Weimarer Republik typische Gestaltungsmerkmale auf. Dabei gewinnt das Gebäude durch seinen gerundeten Vorbau sowie die ausgeprägte Horizontalität der Fassadengestaltung eine dynamische Wirkung, die offenkundig an zeitgenössischen Bauten in Berlin, Hamburg oder Dessau von Architekten wie Erich Mendelsohn, Karl Schneider, Friedrich Ostermeyer oder Walter Gropius orientiert ist. Damit illustriert das Wohnhaus eine Aufgeschlossenheit für neuartige Gestaltungsweisen, die während der Weimarer Republik vor allem im Villen- und Landhausbau für eine gutbürgerliche Bauherrenschicht anzutreffen war, und die im Falle vom Haus Franck auch von Bauherr und Architekt gemeinsam gegen im Bauamt noch vorherrschende konservative Auffassungen durchgesetzt wurde. Als Bestandteil der Villenbebauung auf dem ehemaligen Wallgelände zwischen Vititor und Rosentor ist das Wohnhaus zudem prägend für das Erscheinungsbild der ehemaligen, seit dem späten 19. Jahrhundert in ein bürgerliches Wohnquartier umgewandelten Goslarer Stadtbefestigungsanlagen. Die Erhaltung des Gebäudes liegt wegen seiner bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung als einer der in Niedersachsen seltenen Vertreter des "Bauhaus-Stils" und seiner künstlerischen Bedeutung durch individuelle Gestaltungsqualitäten, seiner charakteristischen Gestaltung als großbürgerliches Einfamilienhaus sowie seiner prägenden Wirkung auf das Ortsbild des Vorstadtgebiets am Steinberg im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36439855 | | Vititorwall
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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