Wohnhaus

Beschreibung: Ehemalige Aegidienkapelle, im späten 12. Jahrhundert errichtet, 1528 infolge der Reformation profaniert, nach Brand 1587 unter Verwendung von Wandresten als Wohnhaus neu aufgebaut. Dreigeschossiger Massivbau mit Satteldach in Schieferdeckung, traufständig in geschlossener Blockrandbebauung. Fassade in Bruchsteinmauerwerk, Fragmente zugesetzter Fensteröffnungen integriert. Rückwärtig zweigeschossiger Anbau zur Bäckerstraße, Erdgeschoss in Massivbauweise, Oberstock in Fachwerkbauweise, Brüstungsbohlen mit Rankenschnitzereien dekoriert.

Denkmalbegründung: Das Wohnhaus wurde im späten 16. Jahrhundert auf den Fundamenten und unter Verwendung der südlichen Außenwand der Aegidienkapelle errichtet, die vermutlich zwischen 1170 und 1181 am westlichen Rand des Marktbezirks erbaut worden war. Nach der Profanierung infolge der Reformation ab 1528 ungenutzt, brannte die ehemalige Kapelle 1587 nieder, ihre Überreste dienten in der Folgezeit als bauliche Basis für die Errichtung eines Wohnhaus. Die Erhaltung des Wohnhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Goslarer Ortsgeschichte, die Kultur- und Geistesgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, sowie seiner städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.

Literatur: PPN: 030933706 | Seitenangabe: 531

PPN: 17658417X | Seitenangabe: 162

PPN: 032403046 | Seitenangabe: 116 - 118