Haus Land

Beschreibung: Einfamilienwohnhaus, errichtet 1924-25 nach Entwürfen von Alfred Löser für Theodor Land. Zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach in Schieferdeckung, frei stehend in offener Straßenrandbebauung. Fassade verputzt.

Denkmalbegründung: Das Gebäude wurde in den ehemaligen Wallanlagen zwischen innerer und äußerer Stadtmauer als Wohnhaus eines Fabrikanten erbaut. Mit seiner schlicht gehaltenen, aber wirkungsvoll gegliederten Formensprache im zeitgenössischen Duktus der Reformarchitektur sowie der Positionierung in einem Gartengrundstück ist das Wohnhaus beispielhaft für den großbürgerlichen Charakter der Vorstadtbebauung im Bereich der früheren Wallanlagen. Diese Konversion der seit dem späten 18. Jahrhundert aufgelassenen Wallflächen in ein Wohngebiet für wohlhabende Bürger vollzog sich im Kontext der Wandlung Goslars von einer Bergwerksstadt zu einem Wohn- und Ferienort für erholungssuchende Großstädter, und stellt zugleich die erste Phase eines Stadtwachstums jenseits der mittelalterlichen Befestigungsmauern dar. Als Bestandteil der aufgelockerten Bebauung des Wallanlagen und des Steinbergs ist das Wohnhaus beispielhaft für das räumliche Gefüge der Stadterweiterungen in Goslar im frühen 20. Jahrhundert. Die Erhaltung des Einfamilienhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung durch seinen Zeugniswert für die Bau- und Kunstgeschichte der Reformarchitektur vor dem 1. Weltkrieg, wegen seines siedlungs- und stadtbaugeschichtlichen Schauwertes für die Goslarer Stadtentwicklung, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch seine prägende Wirkung auf das Straßenbild im Verlauf des Nonnenwegs im öffentlichen Interesse.