Klauskapelle
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Bergstraße 40
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1250
- bis
- um 1300
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36595215
- Objekt-Nr.
- 843
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Eingeschossiger Massivbau in Bruchsteinmauerwerk, Satteldach in Schieferdeckung. Erbaut Ende des 13. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Ausbau der Stadtmauer; seit 1537 Kapelle der Rammelsberger Bergleute. Fassaden mauerwerksichtig, mit hoch liegenden Rundbogenöffnungen; rückseitig ein niedriger Chor mit halbkegelförmigem Dach. Seit 1969 der Frankenberger Gemeinde zugehörig.
- Denkmalbegründung
- Die Klauskapelle wurde in ihrer heutigen Form wohl gegen Ende des 13. Jahrhundert im Zuge des Neubaus der Inneren Stadtmauer errichtet, als Teil der dortigen Porta St. Nicolai oder Klaustor. Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine nach Nikolaus, dem Schutzheiligen der Fuhrleute und Reisenden, benannte Torkapelle in der frühmittelalterlichen Stadtbefestigung bereits 1186. Die Klauskapelle wurde 1537 vom Rat der Stadt an die Goslarer Bergleute übergeben, als Ausgleich für die bei Auseinandersetzungen mit dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel zerstörten St. Johannis-Kirche im ehemaligen Bergdorf außerhalb der Stadtmauern. Die in Bruchsteinmauerwerk errichtete Kapelle ist als einfacher Saalbau von 10 x 7 m mit einem ostseitig angegliederten, kreuzgratgewölbten Chorraum ausgeführt. Während die Südwand Teil der Stadtmauer war, worauf noch mehrere vermauerte Schießscharten hinweisen, ist die Nordwand mit drei großen Rundbogenfenstern versehen, auch die in einem gotischen Spitzbogen eingelassene Eingangstür befindet sich dort. Der Innenraum wurde nach Übernahme der Kapelle durch die Goslarer Bergleute 1537 neu gestaltet und mit einer Holzdecke ausgestattet, die mit gotischen Ranken und Rosetten sowie verschiedenen Wappen bemalt ist. Die Prinzipalstücke stammen aus unterschiedlichen Zeiten, darunter ein aus Eichenholz geschnitztes Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert oder das Lesepult aus dem 17. Jahrhundert. Die hölzerne Kanzel in der Südostecke des Schiffes ist die einzige in Goslar erhaltene aus der Zeit der Gotik, sie bildet ein halbes Achteck und ist an den Ecken mit krabbenbesetzten Fialen geschmückt. Die Triumphbogengruppe wurde im Jahr 1686 zusammengestellt. Die Erhaltung der Klauskapelle liegt aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Goslar, als Zeugnis der Siedlungs- und Stadtbaugeschichte und als ein charakteristisches Beispiel für mittelalterliche Kapellenbauten, wegen der künstlerischen Bedeutung ihrer Innenausstattung, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch ihre prägende Wirkung auf das Straßenbild am ehemaligen Klaustor, im öffentlichen Interesse.
- Weiterführende Links
- Darstellung der Klauskapelle auf der Internetseite der Kirchengemeinde Frankenberg
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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