Haus Weber

Denkmalstatus: Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)

Beschreibung: Einfamilienwohnhaus, erbaut 1924 nach Entwürfen von Alfred Löser für Otto Weber. Zweigeschossiger Massivbau mit Zeltdach in Ziegeldeckung, frei stehend in offener Straßenrandbebauung. Fassade verputzt.

Denkmalbegründung: Das Gebäude wurde 1924 in den ehemaligen Wallanlagen zwischen innerer und äußerer Stadtmauer errichtet. Mit seiner schlichten, kubischen Formensprache sowie einigen traditionellen Baudetails wie Fensterläden und Sprossenfenstern ist das Wohnhaus beispielhaft für den großbürgerlichen Charakter der Vorstadtbebauung im Bereich der früheren Wallanlagen. Diese Konversion der seit dem späten 18. Jahrhundert aufgelassenen Wallflächen in ein Wohngebiet für wohlhabende Bürger vollzog sich im Kontext der Wandlung Goslars von einer Bergwerksstadt zu einem Wohn- und Ferienort für erholungssuchende Großstädter, die sich vor allem im frühen 20. Jahrhundert im Zusammenhang mit einer Phase des Stadtwachstums im Bereich der mittelalterlichen Befestigungsmauern entwickelte. Als Bestandteil der aufgelockerten Bebauung des Wallanlagen und des Steinbergs ist das Wohnhaus beispielhaft für das räumliche Gefüge der Stadterweiterungen in Goslar im frühen 20. Jahrhundert. Die Erhaltung des Einfamilienwohnhauses mitsamt des Vorgartens als Teil der Goslarer Altstadt und als Teil der Vorstadtbebauung am Steinberg liegt aufgrund der geschichtlichen Bedeutung als ein für die Vorstadtbebauung im frühen 20. Jahrhundert charakteristischer Bautypus, wegen seines siedlungs- und stadtbaugeschichtlichen Schauwertes sowie der städtebaulichen Bedeutung durch seine prägende Wirkung auf das Straßenbild im Verlauf des Claustorwalls im öffentlichen Interesse.